Verband erwartet mehr Geld für Hartz-IV-Kinder
Berlin (dpa) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband rechnet fest damit, dass sich das Bundesverfassungsgericht am Dienstag kommender Woche für höhere Hartz-IV-Sätze bei Kindern aussprechen wird.
Es sei davon auszugehen, dass Karlsruhe die Bundesregierung auffordere, den Mindestbedarf von Kindern für ein menschenwürdiges Leben innerhalb einer bestimmten Frist und in einem transparenten Verfahren zu ermitteln, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider der «Rheinpfalz am Sonntag».
Schon bei der Anhörung im vergangenen Jahr sei deutlich geworden, dass es zu einer Neuberechnung der Kinderregelsätze kommen werde. Insgesamt sieht Schneider 1,9 Millionen Kinder betroffen. Mit einer Neujustierung der Regelsätze könne es endlich zu einer offensiven Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland kommen. Mit dieser Forderung sind die Wohlfahrtsverbände nach seinen Worten seit Jahren bei der Bundesregierung auf taube Ohren gestoßen.
Nach Berechnungen des Wohlfahrtsverbandes sind die gegenwärtigen Hartz-IV-Sätze rund 20 bis 30 Prozent zu niedrig bemessen. Das bedeute für Kinder bis 6 Jahren eine Anhebung von derzeit 215 auf 276 Euro, für die 6- bis 13-Jährigen von 251 auf 332 Euro und für Kinder ab 14 Jahren von 287 auf 358 Euro. Der Hartz-IV-Satz für Erwachsene müsste danach von 359 auf 440 Euro angehoben werden.
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