USA und EU setzen Atomgespräche mit dem Iran fort
Teheran - "Das ist eine gute Zeit, um eine Einigung zu erzielen", sagte Sarif am Sonntag kurz vor dem Treffen in Maskat, der Hauptstadt des Golfstaates Oman.
Die Beteiligten stehen unter Zeitdruck, denn bis zum 24. November wollen der Iran und die 5+1 Gruppe - die fünf UN-Vetomächte plus Deutschland - eine Einigung im Atomstreit erreichen. Dabei soll sichergestellt werden, dass der Iran keine Atomwaffen entwickeln kann. Allerdings ist bereits von einer möglichen Verlängerung die Rede.
Der Iran warnte kurz vor dem Treffen vor einem Scheitern der Atomverhandlungen. Das wäre ein "gefährliches Szenario", sagte Vizeaußenminister Abbas Araghchi nach Angaben der Nachrichtenagentur IRNA. "Keiner will zu der Zeit vor dem Genfer Übergangsabkommen (November 2013) zurückkehren", sagte der Vizeminister.
Eine Einigung seines Landes mit der 5+1 Gruppe - die fünf UN-Vetomächte plus Deutschland - wäre hingegen für die beteiligten Seiten und die gesamte Region von Vorteil, habe Araghchi betont. Die internationale Gemeinschaft billigt dem Iran zwar ein ziviles Atomprogramm zu, will aber sicherstellen, dass Teheran keine Atomwaffen erlangen kann.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow äußerte sich bei einem Treffen mit Kerry zuversichtlich zur Möglichkeit einer Lösung des Atomstreits mit dem Iran. Es seien noch zwei, drei konkrete Fragen offen, um die endgültige Vereinbarung festzuklopfen, sagte Lawrow am Samstag nach dem Gespräch mit Kerry in Peking. Lawrow reist nach Gesprächen am Rande des Asien-Pazifik-Gipfels (Apec) in Peking selbst zu den Verhandlungen über das Atomprogramm in den Oman.
Bis zum 24. November wollen der Iran und die 5+1 Gruppe eine Einigung erreichen. Bis dahin soll es noch mindestens drei weitere Treffen geben, das erste davon am Sonntag in Oman. Am Dienstag ist dann ein weiteres Treffen der 5+1 Vertreter geplant. Die abschließende Sitzung ist für den 18. November in Wien angesetzt.
Der Iran gibt nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) weiterhin nur wenige Informationen über mögliche militärische Aspekte seines Atomprogramms preis. Von zwölf identifizierten Verdachtspunkten habe Teheran bislang erst in drei Fällen damit begonnen, Antworten zu liefern, hieß es am Freitag in einem Bericht der UN-Behörde. Der Iran habe sich jedoch zuletzt an die vereinbarten Maßnahmen zur Einschränkung seines Nuklearprogramms gehalten.