US-Republikaner starten Vorwahlen in Iowa

Mit der ersten Abstimmung im Bundesstaat Iowa beginnen die Republikaner ihren Auswahl-Marathon für die US-Präsidentschaftswahl im November.
von  dpa

Des Moines - Der Auftakt der parteiinternen Vorwahlen in dem kleinen Agrarstaat gilt als wichtiger Stimmungstest bei der Suche nach einem Herausforderer von Präsident Barack Obama. Der Demokrat beendete pünktlich zum Start der Republikaner ins Wahljahr seinen Weihnachtsurlaub in Hawaii. Obama wurde am Dienstag zurück im Weißen Haus erwartet.

Wer für die Republikaner am 6. November gegen den 50-jährigen Obama antritt, ist noch völlig offen. Nach letzten Umfragen hat der frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney (64), die größten Chancen, als Sieger aus der Serie der mehr als 50 "Primaries" hervorzugehen. Als seine schärfsten Konkurrenten gelten der frühere Kongresspolitiker Newt Gingrich (68), der Gouverneur von Texas, Rick Perry (61), sowie der Kongressabgeordnete Ron Paul (76). Der parteiinterne Wahlkampf war geprägt von ungewöhnlich scharfen Angriffen der Kandidaten gegeneinander.

Die Abstimmung im ländlich geprägten Bundesstaat Iowa im Mittleren Westen der USA - traditionell Schauplatz der landesweit ersten parteiinternen Kandidaten-Kür - hat vor allem symbolische Bedeutung. Wer hier gewinnt, hat noch längst nicht die Kandidatur gegen Obama in der Tasche. Der Staat stellt beim entscheidenden Parteitag der Republikaner Ende August gerade mal ein Prozent der Delegierten. Ein schlechtes Abschneiden kann aber für einen Bewerber alle Hoffnungen zunichtemachen, weil dann die finanzielle Unterstützung zu schwinden droht. Obama startete 2008 seinen Triumphzug mit einem Auftaktsieg in Iowa.

Am Dienstagabend (Ortszeit) sind in ganz Iowa 1700 Parteiversammlungen der Republikaner angesetzt. Viel Geld haben die Bewerber in die Iowa-Kampagne gesteckt und versucht, die eigenen Vorzüge hervorzuheben und die anderen Kandidaten in schlechtes Licht zu rücken.

Unmittelbar vor der Vorwahl attackierte Romney auch Obama scharf. Dessen Politik, Amerika in einen Wohlfahrtsstaat nach europäischem Muster zu machen, "vergiftet den Geist Amerikas und verhindert, dass wir eine Nation unter Gott sind", wurde Romney von Medien zitiert.

Insgesamt machen sich noch sieben Republikaner Hoffnung, bei dem Parteitag Ende August in Florida zum Gegenkandidaten Obamas ernannt zu werden. Dazu müssen sie bei den Vorwahlen in allen US-Staaten und -Territorien genügend Delegierte gewinnen.

Mit ersten Ergebnissen in Iowa wird am frühen Mittwochmorgen deutscher Zeit gerechnet. Bereits in der kommenden Woche findet im Staat New Hampshire im Nordosten der USA die nächste Primary statt. Dann geht es noch im Januar in South Carolina und Florida weiter.

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