US-Diplomat Holbrooke gestorben
WASHINGTON - Der US-Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan, Richard Holbrooke, ist tot. Der 69-jährige Top-Diplomat starb am Montagabend (Ortszeit) an den Folgen eines Risses in der Hauptschlagader.
Holbrooke war vor allem als Architekt des Dayton-Friedensabkommens von 1995 weltweit bekanntgeworden, das den Krieg in Bosnien beendete. Präsident Barack Obama würdigte Holbrooke als einen Diplomaten, der durch seinen jahrzehntelangen Dienst dazu beigetragen habe, dass die Vereinigten Staaten und die Welt sicherer geworden sei.
«Den Fortschritt, den wir in Afghanistan und Pakistan gemacht haben, ist nicht in geringem Maße seinem rastlosen Einsatz für Amerikas nationale Interessen sowie dem Einsatz für Frieden und Sicherheit zu verdanken», erklärte Obama.
Holbrooke, dessen Mutter aus Stuttgart stammt, habe sich besonders um das Elend von Flüchtlingen und Vertriebenen gekümmert, meinte Obama weiter. Außenministerin Hillary Clinton sprach von einem «traurigen Tag» für Amerika.
Holbrooke, der Anfang der 90er Jahre auch kurze Zeit als Botschafter in Bonn gedient hatte, war am Freitag während einer Sitzung im Washingtoner Außenministerium zusammengebrochen. Er wurde im Krankenhauses der George Washington Universität über 20 Stunden lang operiert. Sein Zustand blieb aber lebensbedrohlich. Er starb am Montagabend im Krankenhaus, teilte das Außenministerium mit.
Holbrooke wurde im Januar 2009 von Obama damit beauftragt, sich um die Krisenherde in Südasien zu kümmern. Viele Male ist er in dieser Zeit in die Region gereist. Holbrooke setzte sich mit Nachdruck auch dafür ein, dass die ökonomische Entwicklung in Afghanistan und Pakistan vorangetrieben wird. Daher plädierte er für mehr Entwicklungshilfe für die gefährdeten Länder der Region.
Noch kurz vor seinem Tode half Holbrooke mit, den lang erwarteten Fortschrittsbericht über den Krieg in Afghanistan auszuarbeiten, den die US-Regierung demnächst vorstellen will. (dpa)
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