Urteil: Silvio Berlusconi muss Sozialarbeit leisten
Jetzt ist es raus: Der wegen Steuerbetrugs verurteilte Silvio Berlusconi muss seine Strafe in Form von Sozialarbeit ableisten.
Mailand - Italiens Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi darf Sozialstunden ableisten. Das hat ein Gericht in Mailand am Dienstag entschieden. Berlusconi war im August 2013 wegen Steuerbetrugs rechtskräftig verurteilt worden. Von den vier Jahren Haft wurden drei ohnehin wegen eines Amnestiegesetzes ausgesetzt. Und auch das verbleibende eine Jahr muss Berlusconi nicht ins Gefängnis: Der 77-Jährige profitiert von einer Altersregelung, nach der ältere Menschen nicht mehr ins Gefängnis müssen.
Gerungen wurde nun nur noch darum, wie konkret Silvio Berlusconi seine Strafe ableistet. Berlusconis Anwälte hatten Sozialdienst beantragt - und damit nun auch Erfolg. Zur Debatte gestanden hatte auch Hausarrest. Dieser hätte Berlusconi allerdings in seiner politischen Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt.
Wo konkret Berlusconi seinen Sozialdienst ableisten muss, war zunächst noch nicht bekannt. In der Diskussion steht eine Behinderteneinrichtung in der Nähe seiner Villa Arcore bei Mailand, oder ein Altenheim. Berlusconis Anwälte hatten sogar vorgeschlagen, dass der Politiker und Medienmogul selbst eine soziale Einrichtung gründet, um dieser dann vorzustehen und seine Sozialstunden quasi auf dem Chefsessel abzusitzen. Darauf werden sich die Richter aber vermutlich nicht einlassen.