Unterstützung für Roth im Grünen-Machtkampf
Berlin - Roth hatte ihren Anspruch deutlich gemacht, die Grünen als Teil eines Spitzenteams im Bundestagswahlkampf zu führen und die Spitzenkandidatur per Urwahl zu entscheiden. Der NRW-Landesvorsitzende Sven Lehmann sagte der Nachrichtenagentur dpa in Berlin: "Wenn vier sich streiten, freut sich die Basis. Eine Urwahl würde Klarheit schaffen, wer in der Partei breit getragen wird."
Lehmann erteilte der Variante einer Viererspitze aus Roth, dem Co-Vorsitzenden Cem Özdemir sowie den Fraktionvorsitzenden Renate Künast und Jürgen Trittin eine Absage. "Das mangelnde Teamwork im Spitzen-Quartett blockiert eine gute inhaltliche und strategische Vorbereitung des Wahlkampfes." Eine Vierer-Lösung sei ungeeignet.
Steffi Lemke, die als Bundesgeschäftsführerin die Urwahl zu organisieren hätte, bräuchte nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" etwa 12 bis 15 Wochen, um das zu organisieren. Es würde wohl beim nächsten kleinen Parteitag am 28. April in Lübeck ein Antrag gestellt, eine Urwahl über zwei Spitzenkandidaten durchzuführen, sagte Lemke. "Das sollte in den nächsten Wochen in den demokratisch gewählten Gremien geklärt werden."
Die nächste Gelegenheit dazu wäre an diesem Montag in Berlin. Neben der regulären Sitzung des Grünen-Vorstands ist eine gemeinsame Sitzung des Bundesvorstandes, der Landesvorsitzenden und der Fraktionsvorsitzenden vorgesehen.