Unionsfraktion bedauert Ausscheiden Lammerts aus Parlament
Berlin - Parlamentspräsident Norbert Lammert von der CDU wird nicht erneut für den Bundestag kandidieren und sich sogar ganz aus der aktiven Politik zurückziehen. Das Ausscheiden eines solchen hoch anerkannten Politikers sei "immer ein herber Verlust für uns", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU).
Ob die Entscheidung Lammerts auch bedeute, dass der 67-Jährige nicht mehr als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten in Frage komme, ließ Grosse-Brömer offen. Dazu müsse Lammert selbst befragt werden.
Der Bundestagspräsident hatte am Vortag in einem Schreiben an seinen CDU-Kreisverband Bochum angekündigt, er werde bei der nächsten Bundestagswahl im kommenden Herbst nicht wieder kandidieren. Am Ende dieser Legislaturperiode gehöre er dem Bundestag 37 Jahre an. "Ich denke, es ist nun Zeit für einen Wechsel, zumal auch ich nicht immer jünger werde", schrieb Lammert. Grosse-Brömer sagte, er sei vorab nicht von Lammert über dessen Entscheidung informiert worden.
Lammert war in der Debatte über die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck wiederholt als potenzieller Kandidat genannt worden. Zwar hat er sich als Parlamentschef seit 2005 überparteilich Ansehen erarbeitet, doch es galt als unwahrscheinlich, dass ihn die SPD oder die Grünen mit zum Staatsoberhaupt wählen.