Union und FDP attackieren Alternative für Deutschland

"Zurück zur D-Mark ist gefährliche Nostalgie": Die neu gegründete Anti-Euro-Partei Alternative für Deutschland stößt bei den etablierten Parteien auf scharfe Kritik.
dpa |
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Berlin - "Die Forderung nach einem Zurück zur D-Mark ist gefährliche Nostalgie", warnte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Grosse-Brömer, in der "Rheinischen Post" (Montag). Der Satz "Deutschland braucht den Euro nicht" sei grundfalsch, sagte der CDU-Politiker. Trotz aller Schwierigkeiten könne Deutschland sein Potenzial nur in einem geeinten Europa voll entfalten.

FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte im Radiosender ffn: "Ich finde es schon beunruhigend, dass sich eine Vereinigung bildet, die den Eindruck erweckt, als könne Deutschland ohne Schaden für die Ersparnisse und das Vermögen der Deutschen mal so eben seine Währung wechseln. Es ist ein bisschen komplexer."

Die Alternative für Deutschland (AfD) hatte sich am Sonntag in Berlin als Partei gegründet. Sie will zur Bundestagswahl im Herbst antreten. In ihrem Wahlprogramm fordert sie eine "geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes". Deutschland brauche den Euro nicht. Die Wiedereinführung der D-Mark dürfe kein Tabu sein. "Jedes Volk muss demokratisch über seine Währung entscheiden dürfen."   

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte der "Bild"-Zeitung (Montag), die Alternative für Deutschland sei schon deshalb keine Gefahr für die Union, weil sie keine Alternative sei. "Es ist schon in sich ein Widerspruch, wenn man sich als Alternative bezeichnet, aber keine echten Lösungsvorschläge anzubieten hat. Es reicht nicht, nur Rundumschläge gegen Europa auszuteilen, ohne zu sagen, wie man es besser machen soll."

Hessens CDU-Fraktionschef Christean Wagner sagte der Zeitung: "Der Ausstieg aus dem Euro, den die AfD fordert, wäre ein Sprung zurück ins vergangene Jahrtausend. Den Euro-Ausstieg zum zentralen Punkt des Parteiprogramms zu machen, zeigt: Das sind Leute von gestern!" Die Union dürfe jedoch nicht in ihrem Bemühen nachlassen, sich um jeden Einzelnen zu kümmern, der mit der AfD liebäugele.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) gibt der neuen Partei keine großen Chancen. Er glaube nicht, "dass eine solche Verweigerungshaltung vielversprechend ist", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Die meisten Menschen wüssten, "was sie an Europa und der Europäischen Union haben."

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