Kommentar

Ungewisse Gas-Zukunft: Der Tag X

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke über die Gaskrise mit Russland.
von  Torsten Henke

Am Montag ist es so weit. Der Tag X. Russland stellt Deutschland das Gas ab. Die Pipeline Nord Stream 1 wird turnusmäßig gewartet. Was in normalen Zeiten kein Problem ist, bisher haben die Russen den Transfer nach Abschluss der Arbeiten stets wieder aufgenommen. In diesem Jahr jedoch ist nichts normal. Die bange Frage lautet deshalb: Was geschieht in zehn oder 14 Tagen?

Steffi Lemke fordert zurecht Moratorium

Zu Recht fordert Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke ein Moratorium für Strom- und Gassperren. Denn so oder so ist ein nochmals deutlicher Anstieg der Preise zu befürchten, was nicht dazu führen darf, dass reihenweise Haushalten, die die Rechnungen nicht mehr bezahlen können, Strom und Gas abgestellt werden.

Die bisherigen Entlastungen reichen nicht, um die Not zu lindern. Von den 300 Euro Energiepauschale, die Rentner gar nicht bekommen, bleiben im Schnitt nur knapp 190 Euro übrig. Schon in wenigen Tagen könnte die Zerreißprobe beginnen. Spätestens jedoch, wenn der Staat beginnt, Gas zuzuteilen.

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