Unbekannte erschießen Ausländer in Kabul
Den Angaben eines afghanischen Polizeioffiziers zufolge soll es sich bei den Getöteten um zwei Mitarbeiter des Logistik-Unternehmens DHL handeln. Auch mindestens ein Afghane kam ums Leben.
In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind laut Polizeiangaben ein Brite und ein Südafrikaner erschossen worden. Auch ein afghanischer Wachmann sei getötet worden, sagte der Vize-Polizeichef Kabuls, Alishah Ahmadsai.
Die Ausländer hätten für den Logistikkonzern DHL, eine Tochter der Deutschen Post AG, gearbeitet. Sie seien vor dem DHL-Büro in der Innenstadt erschossen worden. Zwei weitere Wachmänner seien verletzt worden. Möglicherweise habe zunächst einer der Wachmänner geschossen, auch «feindliche Beteiligung» könne aber nicht ausgeschlossen werden. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Zu der Tat kam es im Viertel Sher Pur in der Innenstadt, in dem viele Ausländer leben. Der getötete und die verletzten Wachmänner arbeiteten laut Polizei ebenfalls für DHL. Die Post konnte derweil noch nicht bestätigen, dass es sich bei den Getöteten um DHL- Mitarbeiter handelte. Ahmadsai sagte, er könne nicht ausschließen, dass die erschossenen Ausländer zwei Staatsangehörigkeiten besessen hätten. Zunächst hatte es Hinweise gegeben, es könnte sich um Deutsche handeln. Das Auswärtige Amt in Berlin konnte den Bericht aus Kabul am Samstagmorgen zunächst nicht bestätigen. Eine Sprecherin sagte, man gehe der Meldung mit Hochdruck nach. Die Botschaft in Kabul und das Krisenreaktionszentrum in Berlin seien eingeschaltet.
Anfang der Woche war eine Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation, die einen britischen und einen südafrikanischen Pass hatte, in Kabul auf offener Straße erschossen worden. Zu diesem Mord hatten sich die Taliban bekannt. Erst am Montag waren zwei Bundeswehrsoldaten in der Nähe von Kundus getötet worden, als sie ein Waffenversteck ausheben wollten. (dpa/AP)
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