UN-Luftbrücke gegen Hunger steht

Die Luftbrücke gegen den Hunger steht. Elf Millionen Menschen in Ostafrika hoffen auf das Nötigste zum Überleben. Doch Hilfsflüge von Kenia nach Somalia bleiben unberechenbar.
von  dpa

Addis Abeba/Mogadischu - Die Bevölkerung in den Krisengebieten sei fast vollständig von der Hilfe der UN abhängig, sagte Rose Ogola vom Welternährungsprogramm (WFP) der Nachrichtenagentur dpa. Unklar war, wann die nächsten Flüge starten können, ergänzte WFP-Sprecherin Stephanie Savariaud.

Schon der erste Flug hatte sich wegen bürokratischer Probleme am Flughafen der kenianischen Hauptstadt Nairobi verzögert.

"Wir können es noch nicht ganz konkret sagen, weil wir stets Start- und Landeerlaubnis benötigen", erklärte Ralf Südhoff vom WFP Deutschland dem Südwestrundfunk (SWR). "Aber wir gehen davon aus, dass wir jetzt sehr schnell 100 Tonnen Nahrungsmittel nach Mogadischu bringen können." Das WFP hatte mit der ersten Maschine vor allem vitaminreiche Lebensmittel nach Somalia gebracht.

Wie die Organisation weiter mitteilte, kamen in den vergangenen Tagen mehr als 250 Millionen Dollar (172 Millionen Euro) an Spenden von Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen zusammen. Besonders großzügig hätten sich Australien, Brasilien, Kanada, die EU-Kommission, Frankreich und Deutschland gezeigt.

"Die Welt agiert jetzt zusammen, um dem wachsenden Hunger und der Unterernährung am Horn von Afrika zu begegnen", hieß es. Jedoch werde in den nächsten sechs Monaten der gleiche Betrag benötigt, um die schlimmste Dürre seit 60 Jahren zu bekämpfen.

Das WFP will die Luftbrücke voraussichtlich auf andere somalische Landesteile ausweiten. Weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern speziell für unterernährte Kinder könnten bald in die Grenzregion Dollo fliegen, sagte eine Mitarbeiterin. Von dort sollen die Nahrungsmittel dann in die Gebiete transportiert werden, die besonders von der Dürre betroffen sind.

Die Aktion sei angesichts der verheerenden Lage in dem Bürgerkriegsland nur "wie ein Tropfen im Ozean", sagte ein BBC-Reporter. Am Horn von Afrika brauchen nach UN-Schätzungen mehr als elf Millionen Menschen dringend Nahrungshilfe.

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