UN-Klimagipfel in Cancún: Kampf um den Kompromiss
CANCUN - Bis zur letzten Sekunde ringen die UN-Staaten in Mexiko um einen Abbau der CO2-Gase. Derweilen feiert Bayerns Umweltminister Söder schon kleine Erfolge auf bilateraler Ebene.
Es war das fast schon sprichwörtliche Ringen bis zur letzten Minute: Den ganzen Freitag über versuchten die Teilnehmerstaaten, beim zähen UN-Klimagipfel in Mexiko wenigstens den Hauch eines Erfolgs zu retten. Im Zentrum des Gezerres stand die übliche Frage aller Klimagipfel-Fragen: Wie schafft die Welt es, verbindliche Ziele zur Verringerung klimaschädlicher CO2-Treibhausgase einzuführen und umzusetzen?
Am Freitag Abend noch sah es mau aus. Die Arbeitsgruppen präsentierten Kompromissvorschläge, die niemanden vom Hocker rissen. Während die Entwicklungsländer darauf pochten, juristisch bindende Verträge zu verabschieden, zickten die Industrie-Giganten: vor allem die USA und China. Die Konferenz sei an einem Punkt, an dem nur noch die Politiker den Knoten durchschlagen könnten, sagte Arbeitsgruppenleiter John Ashe. „Wir haben nicht mehr viel Zeit“, warnte auch Gipfel-Chefin Patricia Espinosa.
In der Nacht zum Samstag sollte die Tagung enden, zuletzt war sogar eine Verlängerung erwogen worden. Solche Schlussspurts haben bei internationalen Treffen Tradition. Bei der Mutter aller Klimakonferenzen, dem Treffen in Kyoto von 1997, war deswegen um Mitternacht sogar die Uhr angehalten worden. Das brachte immerhin das bislang bedeutendste Abkommen zustande, welches allerdings 2012 ausläuft.
Zur Eile mahnte auch Deutschlands Umweltminister Norbert Röttgen. „Je weniger wir hier in Cancún aufs Papier bringen, desto dicker wird der Rucksack für Durban“, mahnte der CDU-Mann mit Blick auf den nächsten Gipfel 2011 in Südafrika. Eher auf der regionalen Ebene versuchte es unterdessen sein bayerischer Kollege Markus Söder (CSU). Der zeigte sich nicht nur im farbenfrohen Sombrero, sondern rühmte auch die neue „Klimapartnerschaft zwischen Mexiko und Bayern“. Die sieht Kooperationen bei Trinkwasser und Naturschutz vor. mue
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