Umweltschützer: Staat entgeht Kfz-Steuer in Milliardenhöhe
Im Vergleich dazu erinnert die neue Pkw-Maut an die berühmten Peanuts: Laut Umweltschützern entgehen dem Staat 1,4 Milliarden Euro Kfz-Steuer, weil Autohersteller Spritverbräuche schönrechnen.
Berlin - Ob Verkehrsminister Alexander Dobrindt das schon einmal nachgerechnet hat? Gemessen an den Einnahmen, die er sich von der neuen Maut verspricht, lässt er sich an anderer Stelle ein Vielfaches durch die Lappen gehen. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Umwelthilfe (DUH).
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1,4 Milliarden Euro Kfz-Steuer entgehen jedes Jahr dem Staat, weil Autohersteller die Spritverbräuche ihrer Modell falsch angeben, sagen die Umweltschützer. Mit ihren gehübschten Zahlen untergrabe die Industrie Klimaschutzziele und führe nicht zuletzt Kunden hinters Licht. Um 38 Prozent weichen laut DUH die tatsächlichen Verbräuche durchschnittlich von Katalogangaben ab. Tendenz steigend.
Seit der Kohlendioxidausstoß mit ausschlaggebend ist für die Kfz-Steuer, würden Autohersteller "immer unrealistischere Verbrauchswerte an die Zulassungsbehörden melden". Die Umweltschützer wollen, dass der Staat künftig die Verbrauchsangaben kontrolliert.
Sie verweisen auf das Beispiel USA. Dort überprüft die Umweltbehörde „Environmental Protection Agency“ die Daten der Industrie. Firmen, die tricksen müssen mit hohen Strafen rechnen. In den vergangenen drei Jahren seien die Verbrauchswerte von fünf Herstellern und mehr als 1,4 Millionen Fahrzeugen korrigiert worden. Die betroffenen Firmen hätten insgesamt eine dreistellige Millionenstrafe bezahlen müssen. Fast so viel Dobrindt mit der Maut in die Staatskasse holen will.
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