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Umgang mit Gerhard Schröder: Kein Gesinnungs-Tüv

Der AZ-Korrespondent über den Umgang mit dem Altkanzler.
Torsten Henke |
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Nein, Gerhard Schröder ist keine Zierde für die Bundesrepublik, deren Geschicke er sieben Jahre lang als Kanzler gelenkt und sich dabei durchaus Verdienste erworben hat. Doch nach seiner Amtszeit hat er sich an einen Diktator verkauft, an dessen Händen Blut klebt.

Ein starrsinniger Altkanzler

Spätestens nach seiner gescheiterten Vermittlungsreise nach Moskau hätte Schröder erkennen müssen, dass es Zeit ist, auf Distanz zu Wladimir Putin zu gehen und als Erdgasmanager in russischen Diensten zu kündigen. Doch der Sozialdemokrat hält starrsinnig an seinem Engagement fest.

Deshalb ist es durchaus angemessen, darüber nachzudenken, was Deutschland ihm noch schuldig ist. Wer keine Aufgaben für die Bundesrepublik mehr wahrnimmt, braucht bestimmte Leistungen nicht.

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Es sollte jedoch keinen Gesinnungs-Tüv für frühere Repräsentanten des Staates geben. Deshalb ist das Ansinnen der Union problematisch, dem Altkanzler auch seine Versorgungsleistungen zu streichen.

Schröder als Teil des Systems Putin sanktionieren

Wer die Person dennoch treffen und verhindern will, dass sie dem Steuerzahler hohe Kosten verursacht, sollte den Rosneft-Aufsichtsratschef Schröder als Teil des Systems Putin sanktionieren. Dann könnte man ihm das Geld, das er aus Moskau erhält, auch von dem abziehen, das er vom Steuerzahler bekommt.

Das käme unterm Strich zwar auf dasselbe raus, wäre aber die sauberere Lösung. Im EU-Parlament ist man beim Thema Sanktionen gegen Schröder weiter als in Berlin.

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24 Kommentare
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  • Largo am 19.05.2022 22:54 Uhr / Bewertung:

    "Das EU Parlament ist da schon weiter"
    Das wundert mich nicht, diese Institution überschreitet die nächste Grenze: Sanktionen gegen Bürger eines ( noch ) souveränen Staates.
    Egal was mit Schröder ist, das geht die EU einen Scheißdreck an! Was ficht die an hier in innerstaatliche Angelegenheiten reinzufunken?
    Soll sich VDL doch mal im Spiegel betrachten und sich an die eigene Nase fassen.
    Das ganze EU Gebilde läuft voll aus dem Ruder.

  • freeman am 19.05.2022 20:07 Uhr / Bewertung:

    Die wahrscheinlich größte Respektlosigkeit gegenüber einem Politiker seit Bestehen unserer Bundesrepublik. Man muss kein Fan von Schröder sein, aber er hat nichts Illegales verbrochen, keinen Krieg angezettelt (im Gegenteil) und in seiner Amtszeit das Beste für sein Land gemacht. Gerade den letzten Punkt kann man von den aktuellen Politiker*innen nicht mehr behaupten, allesamt von der Riege der Atlantik-Brücke.
    Schlichtweg eine bodenlose Frechheit. Das sind also unsere hochgelobten Werte - willkommen im Werte-Westen.

  • Bongo am 20.05.2022 20:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von freeman

    Schröder war ein Showman. Von Politik hatte er wenig Ahnung, was seine Aussage „Putin ist ein lupenreiner Demokrat“ beweist.

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