Ukraine-Krise: Schäuble warnt Putin
Finanzminister warnt Moskau vor Auswirkungen seiner Ukraine-Politik - Finanzminister: Russische Wirtschaft leidet schon jetzt massiv
Berlin – Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Russland vor negativen wirtschaftlichen Auswirkungen seiner Interventionspolitik in der Ukraine gewarnt. Der Westen tue alles, um dem Kreml klarzumachen, dass er ein eigenes Interesse an der Beilegung der Krise habe, da die russische Wirtschaft schon jetzt "massiv unter der Zuspitzung der Situation" leide, sagte Schäuble im Deutschlandfunk.
Wenn Präsident Wladimir Putin das mittelfristige Interesse seines Landes richtig bewerte, müsse er in dem Konflikt einlenken. Allerdings räumte Schäuble ein, dass die Nachrichten aus der Ukraine "alles andere als beruhigend" seien.
Der Minister rief die internationale Gemeinschaft auf, in dem Krisenfall geschlossen zusammenzustehen. "Wir können nicht die einseitige Verschiebung von Grenzen und Missachtung der Integrität von Ländern akzeptieren", sagte Schäuble.
Russland müsse wissen, dass der Westen nicht zu erpressen sei. Er äußerte sich überzeugt, dass die Gemeinschaft die richtige Balance zwischen Dialog und Druck gefunden habe.
Russland hatte die ukrainische Halbinsel Krim nach einem umstrittenen Referendum über die Abspaltung der Region im März annektiert. Der Westen betrachtet das Referendum und die Annexion als illegal und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Seit einigen Tagen wächst auch der Verdacht, dass Russland ähnlich wie auf der Krim im Osten der Ukraine mit Sicherheitskräften interveniert, um eine Abspaltung der Region vorzubereiten. Am Wochenende besetzten bewaffnete und gut organisierte Gruppen Verwaltungsgebäude und Polizeiwachen in der Region.