Überstürztes Handeln beim Heizungsgesetz: Jetzt lenkt Habeck bei der Wärmepumpe ein

Ein Schritt nach dem anderen – dieses einfache Prinzip hat Robert Habeck vernachlässigt. Wären die ersten Heizpläne des Wirtschaftsministers Gesetz geworden, hätte dies für viele Bürger teure Folgen gehabt.
Mit der Brechstange wollten die Grünen durchsetzen, dass neu eingebaute Heizungen bereits ab Januar zu mindestens 65 Prozent aus Erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Das faktische Aus für neue Gas- und Ölheizungen.
Wärmepumpen für alle: Wer soll das bezahlen? Und woher soll der Strom kommen?
Die Pläne, wie stattdessen künftig geheizt werden sollte, waren dagegen unausgegoren. Woher sollten Wärmepumpen in so großer Zahl plötzlich kommen – und wie bezahlbar bleiben? Die Geräte verteuerten sich zuletzt rasant. Staatliche Zuschüsse hätten weniger Betuchten kaum geholfen – sie wären zum Großteil in den Kassen der Hersteller gelandet.
Auch die Frage, woher der Strom kommen soll, blieb völlig ungeklärt. Die letzten Atomkraftwerke abschalten und zeitgleich massenhaft E-Autos sowie Wärmepumpen mit sauberem Strom betreiben zu wollen – das geht nicht auf die Schnelle. Außer man kauft Atomstrom aus unsicheren ausländischen Meilern und Kohlestrom.
Noch immer gilt: Nicht jedes Haus ist für die Wärmepumpe geeignet
Und so wichtig Wärmepumpen unstrittig für die Energiewende sind, gibt es immer wieder auch Probleme: Diverse Hausbesitzer klagten zuletzt, ihre Geräte hätten wegen eines zu niedrigen Grundwasserspiegels den Dienst versagt – mitten im Winter. Nicht jedes Haus oder jeder Garten ist für eine Wärmepumpe geeignet. Bei Altbauten kann es mitunter richtig teuer werden.
Nicht wenige Menschen fürchteten um ihren Wohlstand und das trieb viele in die Arme derjenigen, die auf plumpe Parolen setzen, ohne eine eigene Lösung zu haben. Das hat auch die Regierung erkannt. Nun sind Übergangsfristen geplant. Je nach örtlicher Wärmeplanung darf es dann bis 2028 dauern, bis schärfere Regeln bei einem Heizungsaustausch gelten. Gut so.
Auch Fernwärme wird gestärkt – der richtige erste vor dem zweiten Schritt. Dank längerer Fristen muss der Umstieg auf Wärmepumpen nicht so geballt erfolgen, Preisexplosionen werden vermieden. Und die Technik kann weiterentwickelt werden. Denn in vielen Pumpen schlummert noch immer das Jahrhundertgift PFAS.