Kommentar

Übergewinnsteuer: Das Machtwörtchen

Der AZ-Korrespondent über Gewinne in der Krise.
von  Torsten Henke

Bei Sozialdemokraten und Grünen werden die Rufe nach einer Übergewinnsteuer lauter, mit der Entlastungen für die besonders unter den hohen Energiepreisen leidenden Bürger finanziert werden sollten. Eine Umschichtung, welche die Liberalen strikt ablehnen.

Verständnis der Verbraucher für hohe Preise nur gering

Bundeskanzler Olaf Scholz will die Debatte ersticken und lässt ausrichten, diese Steuer sei für ihn kein Thema. Doch wird sich seine Partei von diesem Machtwörtchen kaum beeindrucken lassen. Denn groß ist die Sorge vor dem Zorn der "Menschen im Lande".

Wenn Familien bald Hunderte Euro zusätzlich für Strom und Gas zahlen müssen, während Energiekonzerne gigantische Gewinne nur aus einem einzigen Grund machen, nämlich weil Wladimir Putin die Ukraine überfallen hat und sich mit dem Westen einen Energiekrieg liefert, dann widerspricht das jedem Gerechtigkeitsempfinden.

Wer den sozialen Frieden in Deutschland sichern und niemanden zurücklassen will, kommt kaum umhin, die Kriegsgewinnler zur Solidarität zu verdonnern.

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