Über 120 Tote: Ist Paris vor Terror zu schützen?

Die beispiellose Terrorserie in Paris wirft viele Fragen auf. Eine davon: War die Millionenmetropole an der Seine ausreichend auf solche Attacken vorbereitet?
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Bei den schrecklichen Terror-Anschlägen in Paris starben mindestens 127 Menschen. Ist Paris vor Terror zu schützen?
dpa Bei den schrecklichen Terror-Anschlägen in Paris starben mindestens 127 Menschen. Ist Paris vor Terror zu schützen?

Paris - Angst und Schrecken in einer der schönsten Städte der Welt: Paris, die vielbesungene "Stadt der Liebe", ist von einer Terrorserie mit über 120 Toten und über 200 Verletzten schwer getroffen. Bürger sind unter Schock, sprechen sich gegenseitig Mut zu. Von einem Krieg ist die Rede, mitten in der Hauptstadt, die sonst so gerne glänzt und feiert.

Insbesondere nach den verheerenden Anschlägen auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt, die zu Jahresbeginn insgesamt 20 Tote - darunter drei Terroristen - forderten, gab es immer wieder deutliche Warnungen. In der Hauptstadtregion Ile-de-France blieb der Anti-Terror-Alarmplan "Vigipirate" auf der höchsten Stufe.

Das war und ist auch für jeden Touristen deutlich zu sehen. An Bahnhöfen und anderen öffentlichen Orten patrouillieren Sicherheitskräfte und Soldaten. Auf den großen Verkehrsachsen heulen immer wieder Sirenen von Polizeifahrzeugen auf.

Lesen Sie hier: Schock, Blut, Tränen - "Horror" und "Krieg in Paris"

Nach den Attentaten vom Januar handelte die Regierung des sozialistischen Premiers Manuel Valls. Das ging nicht ohne Streit. So gab es Kritik an dem neuen Geheimdienstgesetz, das im vergangenen Juni vom Parlament beschlossen wurde. Die Dienste bekamen weitgehende Kompetenzen zur Überwachung von Telefongesprächen und Internetverkehr. Gegner fürchteten eine Massenüberwachung.

Seit Januar wurden in Frankreich mehrere Anschläge vereitelt. So überwältigten Fahrgäste des Thalys-Hochgeschwindigkeitszugs zwischen Brüssel und Paris vor drei Monaten einen 25 Jahre alten marokkanischen Islamisten. Zwei Menschen wurden dabei verletzt. Die Sicherheitsmaßnahmen in den Thalys-Zügen wurden seitdem verschärft. Trotzdem berichten Fahrgäste, dass es gelegentlich möglich sei, ohne jegliche Kontrollen in die Züge zu gelangen.

Nach Schätzungen sind etwa 2000 Franzosen oder in Frankreich lebende Menschen in dschihadistischen, radikal-islamischen Netzwerken aktiv. Die französische Regierung begründet ihre Luftschläge in Syrien explizit mit Selbstverteidigung. Vom Islamischen Staat (IS) ausgebildete Terroristen hätten Frankreich im Visier.

Lesen Sie hier: Möglicher Terror-Komplize in Rosenheim gefasst

Die Franzosen waren gewarnt. "Frankreich ist im Krieg gegen den Terrorismus, den Dschihadismus (und) den radikalen Islamismus", kündigte Regierungschef Valls im September an. "Es wird lange dauern, aber wir werden uns durchsetzen", so lautet sein Credo.

Auch wenn die Hintergründe der Anschlagserie vom Freitagabend noch nicht aufgeklärt sind, gibt es doch Hinweise auf einem islamistischen Hintergrund. Ein Augenzeuge berichtete, dass die Angreifer in dem Konzertsaal "Bataclan" ihre Tat mit Frankreichs Militäreinsatz in Syrien begründet hätten.

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