Ude gegen Seehofer: SPD und CSU sehen sich als Sieger

Klar: Nach dem TV-Duell glauben beide Seiten fest daran, gewonnen zu haben. Im Fernsehen stieß der Schlagabtausch auf großes Interesse.
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Zwei Kontrahenten: Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (l) und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer.
dpa Zwei Kontrahenten: Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (l) und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer.

Klar: Nach dem TV-Duell glauben beide Seiten fest daran, gewonnen zu haben. Im Fernsehen stieß der Schlagabtausch auf großes Interesse.

München/Unterföhring – Nach dem TV-Duell zwischen Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und SPD-Spitzenkandidat Christian Ude haben sich beide Seiten zu Siegern erklärt. Seehofer erhielt unter anderem Lob und Zuspruch von CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe und Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), Ude von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und SPD-Chef Sigmar Gabriel.

Bayernweit verfolgten 730 000 Zuschauer das TV-Duell am Mittwochabend im Bayerischen Fernsehen. Das entspricht einem Marktanteil von 18,3 Prozent, wie der BR am Donnerstag mitteilte. Bundesweit waren es demnach 970 000 Zuschauer. In der Spitze hätten sogar bis zu 1,3 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene interessierten sich laut BR sehr für den einzigen direkten Schlagabtausch zwischen den beiden Politikern vor der Wahl: Bei den 14- bis 29-Jährigen sei ein Marktanteil von 12,0 Prozent erreicht worden – viermal so viel wie vor fünf Jahren.

Stoiber lobte Seehofer: „Das war das Duell zwischen einem Ministerpräsidenten und einem Oberbürgermeister. Horst Seehofer hat seine große Erfahrung und Kompetenz in der Landes- und Bundespolitik souverän unterstrichen.“ Für ihm sei Seehofer der klare Sieger. Gröhe schrieb noch in der Nacht auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Klarer Sieg für Horst Seehofer beim bayerischen TV-Duell! Er ist der Richtige, Bayern weiter in eine gute Zukunft zu führen.“

Steinbrück lobte Ude, auch per Twitter: „Christian, Du bist eine Bank – solide, klar, verlässlich. Außerdem hast Du auch noch einen guten Humor. Glückwunsch zum Punktsieg in Deinem Duell.“ Und Gabriel urteilte: „Gratulation – das war ein souveräner, toller Auftritt!“

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Ude hatte das einzige TV-Duell vor der Wahl zu scharfen Angriffen auf Seehofer genutzt. Bei der äußerst lebhaften Debatte warf der in Umfragen weit zurückliegende Herausforderer dem Amtsinhaber unter anderem eine Irreführung der Öffentlichkeit in Sachen Autobahnmaut vor. Seehofer wies dies zurück. Die Forderung nach einer Pkw-Maut für Ausländer sei richtig und machbar, und die Forderung werde von der Mehrheit der Bevölkerung geteilt.

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Sowohl Seehofer als auch Ude gaben sich in der gut einstündigen Debatte äußerst streitlustig. Ude warf der CSU vor, den Ganztagsschulausbau, den Ausbau der Kinderbetreuung oder den Ausbau des schnellen Internets jahrelang vernachlässigt zu haben. Seehofer sagte, all diese Dinge seien spätestens in seiner Amtszeit angepackt worden. Er verwies zudem auf die Spitzenposition des Freistaats in vielen Bereichen, etwa bei Wirtschaft und Arbeitsmarkt.

Seehofer sagte in seinem Schlusswort mit Blick auf seine bisherige Regierungszeit: „Es waren fünf starke Jahre für Bayern.“ Sein Ziel sei es nun, den Freistaat an der Spitze zu halten und noch stärker zu machen. Ude kündigte an, die SPD wolle Bayern vor allem gerechter machen. Zudem spielte er auf die Verwandtenaffäre an, von der vor allem CSU-Politiker betroffen sind. „Missstände, meine Damen und Herren, muss man abwählen.“ Er stehe für eine Politik ohne Skandale.

Einen Tag nach dem TV-Duell stand am Donnerstagabend ein TV-Dreikampf zwischen den drei Spitzenkandidaten von Grünen, Freien Wählern und FDP an: Margarete Bause, Hubert Aiwanger und Martin Zeil.

 

 

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