Türkei warnt Syrien vor neuen Angriffen

Nach Granateneinschlägen wurde zurück gefeuert: Die Türkei droht immer mehr in den Strudel des Bürgerkriegs im benachbarten Syrien hineingerissen zu werden.
dpa |
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Istanbul/Beirut -  Nach erneuten Granateinschlägen auf türkischem Boden feuerte die Armee des Nato-Mitglieds am Samstag zurück.

Damit beschoss die Türkei zur Vergeltung bereits den vierten Tag in Folge Ziele im Nachbarland. Offiziell werteten die türkischen Behörden den Vorfall aber nicht als Angriff auf ihr Land. Dennoch warnte Außenminister Ahmet Davutoglu: "Jeder künftige Angriff auf die Türkei von woher auch immer wird zum Schweigen gebracht."

US-Verteidigungsminister Leon Panetta äußerte sich unterdessen besorgt über die Entwicklung an der türkisch-syrischen Grenze. "Ob sich dieser Konflikt (in Syrien) auf Nachbarländer wie die Türkei ausweitet, muss abgewartet werden", sagte er nach Angaben des US-Sender CNN bei einem Besuch in Peru. Doch die jüngsten Artillerieduelle gäben "Anlass zu zusätzlicher Sorge, dass sich dieser Konflikt ausweitet".

Die insgesamt drei aus Syrien abgefeuerten Mörsergranaten waren im Laufe des Samstags in den Feldern um das türkische Dorf Güveççi detoniert, nur 50 Meter von der Grenze entfernt. Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, wurde niemand verletzt. Das türkische Militär habe sofort das Feuer erwidert.

Die Lage zwischen Syrien und der Türkei ist explosiv, seit am Mittwoch im türkischen Akcakale nahe der syrischen Grenze eine Mutter und ihre vier Kinder durch Granaten starben. Wenig später beschoss die Türkei erstmals Ziele in Syrien. Der arabische Sender Al-Dschasira meldete 34 Todesopfer - Oppositionelle sagten hingegen, die Zahl der Toten liege im einstelligen Bereich. Am Donnerstag erlaubte das Parlament in Ankara der Regierung für ein Jahr Militäreinsätze über die Grenze hinweg. Am Freitag landete erneut eine Granate auf türkischem Boden - ohne das jemand verletzt wurde. Syrien hat sich bisher nicht für die Zwischenfälle entschuldigt.

Bei schweren Kämpfen in Syrien starben am Samstag landesweit mindestens 110 Menschen, wie aus Oppositionskreisen verlautete. Syriens Verteidigungsminister Jassem al Freidsch unterstrich am Abend nach CNN-Angaben die Entschlossenheit der Streitkräfte, die "verbliebenen Reste der Terroristen zu eliminieren, wo auch immer sie sich befinden".

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