Türkei schließt Zeitungen, Radio- und Fernseh-Sender

Nach dem gescheiterten Putsch nimmt die türkische Regierung unliebsame Medien ins Visier. Insgesamt wurde die Schließung von drei Nachrichtenagenturen, 16 Fernsehsendern, 23 Radiostationen und 45 Zeitungen angeordnet, meldete die staatliche Agentur Anadolu am Mittwoch.
dpa |
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Die Tageszeitung "Zaman" wurde schon im März unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt. Nun sollen ehemalige Mitarbeiter den Putsch unterstützt haben. Foto: Deniz Toprak/Archiv
dpa Die Tageszeitung "Zaman" wurde schon im März unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt. Nun sollen ehemalige Mitarbeiter den Putsch unterstützt haben. Foto: Deniz Toprak/Archiv

Istanbul - Knapp zwei Wochen nach dem Putschversuch ist in Ankara der Oberste Militärrat zusammenkommen. Bei dem Treffen geht es um Reformen in der Armee und um die Neubesetzung der Stellen, die durch die Verhaftungen und Entlassungen zahlreicher Offiziere freigeworden sind. An der eintägigen Sitzung unter Vorsitz von Ministerpräsident Binali Yildirim nehmen unter anderem Verteidigungsminister Fikri Isik und Armeechef Hulusi Akar teil.

Aus Regierungskreisen hieß es, am Freitag sollten die Entscheidungen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zur Billigung vorgelegt werden. Der Rat entscheidet traditionell über Stellenbesetzungen in der Armee. Das Treffen findet erstmals am Sitz des Ministerpräsidenten und nicht im Armee-Hauptquartier statt.

Lesen Sie dazu: Tausende Festnahmen und Entlassungen

Nach Regierungsangaben wurden seit dem Putschversuch vor knapp zwei Wochen mehr als 15.800 Menschen festgenommen, etwa 10.000 davon aus dem Militär. Insgesamt wurde gegen mehr als 8100 davon Haftbefehl erlassen, rund 3000 wurden freigelassen. Der Rest sitzt weiter in Polizeigewahrsam. Mehr als 150 Generäle sind in Untersuchungshaft.

Per Dekret entließ Präsident Recep Tayyip Erdogan in der Nacht zum Donnerstag 1684 Offiziere unehrenhaft aus den Streitkräften, 149 davon im Generalsrang. Das entspricht weit mehr als einem Drittel aller Generäle des Nato-Partners Türkei.

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