Tsipras knickt ein: "Akzeptieren alle Auflagen" - Schäuble lehnt ab
Die griechische Regierung scheint im Schuldenstreit in letzter Minute das Ruder herumreißen zu wollen: Offenbar ist Premierminister Tsipras bereit, alle Auflagen aus Brüssel zu akzeptieren.
Brüssel – Peter Spiegel von der Financial Times hat auf Twitter den Ausschnitt eines Brief veröffentlicht, der angeblich aus Tsipras' Feder stammen soll. Wie der Journalist an das Dokument gelangte, ist nicht bekannt.
In dem Brief spricht Alexis Tsipras die Staatschefs der EU an und zeigt sich generell bereit, die bislang getroffenen Vereinbarungen mit leichten "Ergänzungen, Änderungen und Klarstellungen" zu akzeptieren.
Welche Änderungen Tsipras dabei meint, ist aus dem veröffentlichten Ausschnitt des Briefs nicht erkennbar.
Got my hands on new @atsipras letter conceding on almost all points. QUick story here: t.co pic.twitter.com/kHIVrvpOBi
— Peter Spiegel (@SpiegelPeter)
1. Juli 2015
Die jüngsten Zusagen aus Athen sind nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) aber noch keine Grundlage für eine Lösung der Griechenland-Krise. Schäuble bestätigte am Mittwoch in Berlin, dass am Dienstagabend ein weiterer Brief des griechischen Premiers Alexis Tsipras angekommen sei: «Der hat auch nicht mehr Klarheit geschafft», sagte Schäuble. Die Ankündigungen aus Athen reichten für «seriöse Maßnahmen» nicht aus. Mit Blick auf das Vorgehen der Syriza-Regierung erklärte er: «Es ist alles todtraurig. Mir tun die Menschen in Griechenland leid.»
- Themen:
- CDU
- Europäische Union
- Wolfgang Schäuble