Trump: Mexiko wird die Mauer bezahlen – irgendwann

Es war das zentrale Wahlversprechen von Donald Trump: Sobald er Präsident sei, werde eine Mauer gegen illegale Einwanderer an der Grenze zu Mexiko gebaut – und das südamerikanische Land dafür die Kosten übernehmen. Inzwischen klingt "The Donald" nicht mehr ganz so sicher.
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Daumen rauf: Trump ist davon überzeugt, dass er sich das Geld für den Mauerbau von Mexiko zurückholen kann.
dpa Daumen rauf: Trump ist davon überzeugt, dass er sich das Geld für den Mauerbau von Mexiko zurückholen kann.

Washington D.C. – "Wir werden die Mauer bauen. Und wer wird dafür zahlen?", fragte Trump auf nahezu jeder seiner Wahlkampfveranstaltungen im Herbst 2016. "Mexiko, Mexiko!", schallte es dann aus dem Publikum zurück und der Präsidentschaftskandidat nickte euphorisch zustimmend. Denn immerhin seien Millionen illegal in den USA lebende Mexikaner "Kriminelle, Drogendealer und Bandenmitglieder". "Wir schaffen sie außer Landes, oder wir sperren sie ein", versprach er und kündigte an, mit einer Mauer den Weg für nachfolgende Generationen zu versperren.

Kaum ein Wahlkampfversprechen hat die eingefleischten Fans von Donald Trump so elektrisiert wie seine Pläne für eine "große, schöne, mächtige Mauer". "Bau die Mauer, bau die Mauer", skandierten sie bei seinen Auftritten. Bis zu 15 Meter hoch soll sie sein, aus Beton und Stahl, 3.200 Kilometer lang.

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40 Milliarden aus Steuergeldern vorfinanzieren - in der Hoffnung, dass Mexiko zurückzahlt

Allerdings sind diese Mauerpläne konpliziert und vor allem extrem teuer. In seinem ersten Fernsehinterview nach der Wahl machte Trump daher bereits im November 2016 erste Abstriche. Zwar halte er grundsätzlich an der Mauer fest, sagte er dem Sender CBS. In einigen Gebieten könnte es aber auch "etwas Einzäunung" geben.

Nach einer Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) könnte die Mauer bis zu 40 Milliarden US-Dollar kosten. Trump hatte im Wahlkampf immer wieder versprochen, er werde Mexiko dazu zwingen, für die Mauer zu zahlen. Die mexikanische Regierung weist das freilich weit von sich. "Ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass sie nicht im Budget steht", sagte der mexikanische Finanzminister José Antonio Meade Ende 2016.

Auch 2017 hat sich an dieser Einstellung der mexikanischen Regierung – trotz zahlreicher anderslautender Beteuerungen Trumps – nichts geändert. Anfang der Woche berichtete der amerikanische Fernsehsender CNN dann, dass sich die Republikaner daher intern bereits darauf verständigt hätten, die Mauer nun stattdessen aus amerikanischen Steuergeldern zu finanzieren.

Ob und wie die USA das Geld später dann von Mexiko zurückfordern können, blieb dabei unbeantwortet. Es scheint jedoch äußerst unrealistisch, dass das arme Nachbarland in den nächsten Jahren zig Milliarden an die USA zahlt, um ein Bauwerk zu refinanzieren, das es nie gewollt hat. Donald Trump hingegen sieht das natürlich ganz anders – und wettert nebenbei mal wieder gegen die Medien: "Die unehrlichen Medien berichten nicht, dass alles Geld, was (aus Gründen der Geschwindigkeit) in die Große Mauer investiert wird, später von Mexiko zurückgezahlt wird!"

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