Trotz Ultimatums Gewalt in Syrien
Syriens Regime geht kurz vor Ablauf eines Ultimatums der Arabischen Liga mit unverminderter Gewalt gegen seine Gegner vor. Oppositionsaktivisten berichteten von erneuten Angriffen auf die Protesthochburg Homs.
Kairo - Erkenntnisse über Verletzte oder Tote lagen zunächst nicht vor. Die syrische Regierung muss bis zum späten Samstagabend entscheiden, ob sie Beobachter der Arabischen Liga ins Land lässt. Ansonsten will die Organisation Sanktionen beschließen.
US-Außenministerin Hillary Clinton hält eine weitere Eskalation des Konflikts für möglich und warnt vor einem Bürgerkrieg. Nach Angaben des TV-Senders NBC sagte Clinton am Freitag, Präsident Baschar al-Assad habe mit seinem Vorgehen gegen die Opposition "das Volk provoziert, gegen das Regime Waffen zu ergreifen". "Es könnte einen Bürgerkrieg mit einer sehr entschlossenen und gut bewaffneten und letztlich gut finanzierten Opposition geben." Diese Opposition könnte von Überläufern aus der Armee "beeinflusst, wenn nicht gar angeführt" werden.
Gegen solche Deserteure soll es nach Angaben der Oppositionellen vom Samstag eine neue Offensive der Regierungstruppen in der Stadt Maaret al-Numan nahe der türkischen Grenze gegeben haben. Die Überläufer hätten zuvor Militäreinrichtungen attackiert, hieß es. Seit Beginn der Proteste im März kamen in Syrien Schätzungen zufolge mehr als 3500 Menschen ums Leben.
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