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Triage-Regelung: Die Politik ist in der Pflicht

Der AZ-Korrespondent zum Urteil für eine Triage-Regelung.
Torsten Henke |
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Es ist entsetzlich, dass dieses höchstrichterliche Urteil überhaupt nötig war. Dass es Menschen mit Behinderung gibt, die fürchten, per se das Nachsehen zu haben, falls sie einen Platz auf einer überlasteten Intensivstation benötigen. Die Politik darf diese Frage von Leben und Tod nicht ärztlichen Fachgesellschaften überlassen.

Verantwortung abschieben ist keine Lösung

Bundesregierung und Bundestag haben es sich zu einfach gemacht, indem sie die Verantwortung auf die Mediziner abgewälzt haben. Damit hat das Bundesverfassungsgericht sie nicht durchkommen lassen. Es hat den Gesetzgeber mit einem bemerkenswert klaren Urteil in die Pflicht genommen. Und er muss umgehend aktiv werden und das hochsensible Thema Triage regeln.

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Die Richter machen keine präzisen Vorgaben, wie ein solches Gesetz auszusehen hat. Im Gegenteil, sie unterstreichen den Einschätzungs-, Wertungs- und Gestaltungsspielraum der Politik. Und das ist gut so.

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2 Kommentare
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  • 1Muenchner am 29.12.2021 09:01 Uhr / Bewertung:

    Ich kenne keinen Arzt, der sich darüber beklagt, dass das Thema auf ihn "abgewälzt" worden wäre. Es graut aber jedem vor dem zu erwartenden bürokratischen Ungetüm des Gesetzgebers, wenn er jetzt Hoppla-Hopp ein Gesetz zimmern muss. Das kann nur schief gehen!

  • 1Muenchner am 29.12.2021 08:58 Uhr / Bewertung:

    Das Gesetz wird nicht 1 (!) Leben retten - das Gegenteil ist eher wahrscheinlich!

    Schon jetzt agieren Ärzte bei dem Thema hochsensibel und im Mehraugen-Verfahren (dazu kann man Coronaintensiv-Dokus sehen).

    Die Unsicherheit und der Verwaltungs-/ Dokumentationsaufwand wird steigen. Und das ist Zeit, die Ärzten bei der Behandlung fehlen wird.

    Das Urteil verkennt die bisherige Situation und die Realität, wenn es einmal zu einer Triage kommt. Es ist damit ein krasses Fehlurteil.

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