Kommentar

Tragweite des Vorfall in Polen: Kühlen Kopf bewahrt

AZ-Korrespondent Torsten Henke über die Tragweite des Vorfalls in Polen.
von  Torsten Henke

Bündnisfall. Dritter Weltkrieg. Schreckliche Begriffe, die wohl vielen in den Sinn gekommen sind, als sie vom Raketeneinschlag in Polen nahe der Grenze zur Ukraine gehört haben. Ist Russlands Diktator Wladimir Putin so wahnsinnig, dass er Nato-Gebiet angreifen lässt und sich mit der westlichen Allianz anlegt? Nein, ist er offenbar nicht, das war die beruhigende Nachricht.

Die Staatschefs haben alles getan, um eine Eskalation zu vermeiden

Es ist gut, dass die Regierung in Warschau, die beim G20-Gipfel in Bali aufgeschreckten Staats- und Regierungschefs und die Nato einen kühlen Kopf bewahrt haben. Sie haben alles getan, um eine Eskalation zu vermeiden. So hat Polen darauf verzichtet, Konsultationen nach Artikel 4 des Nato-Vertrages zu verlangen, was eine deutliche Zuspitzung der Lage gewesen wäre.

Russland indes ist keineswegs frei von Schuld. Denn ohne den verbrecherischen Angriffskrieg und Putins schändlichen Raketen- und Drohnen-Terror gegen die ukrainische Zivilbevölkerung hätte es die Toten in Przewodów nicht gegeben. Mit den Attacken auf Ziele nahe der ukrainischen Grenze riskiert Putin genau das, was viele nach dem Vorfall befürchtet haben.

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