Tote und Verletzte bei "Marsch der Rückkehr" in Gaza

Tausende Palästinenser haben in Gaza für ein "Recht der Rückkehr" für Flüchtlinge und ihre Nachkommen in die alte Heimat demonstriert.
Gaza - Bei massiven Zusammenstößen mit der israelischen Armee sind im Gazastreifen mindestens sechs Palästinenser erschossen worden. Rund 600 Demonstranten wurden beim sogenannten "Marsch der Rückkehr" verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte.
Die meisten wurden durch Tränengas verletzt. Israelische Soldaten hätten bei den gewaltsamen Protesten an der Grenze zu Israel gezielt auf Rädelsführer geschossen, teilte die Armee mit. Palästinenser hätten brennende Reifen in Richtung der Soldaten gerollt sowie Steine und Brandflaschen geworfen.
In der Nacht auf Freitag wurde nach palästinensischen Angaben ein weiterer Palästinenser an der Grenze von israelischen Soldaten erschossen.
Am 15. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet
Nach palästinensischen Medienberichten kamen mehr als 20.000 Menschen zu den Protesten. Die radikal-islamische Hamas wollte mit der Aktion ihren Anspruch auf ein "Recht auf Rückkehr" für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen in das Gebiet des heutigen Israels untermauern. Israel lehnt eine Rückkehr in das eigene Staatsgebiet ab.
Die Proteste sollen bis zum 15. Mai dauern. Anlass sind Feiern zum 70. Jahrestag der Gründung Israels. Die Palästinenser begehen den 15. Mai als Nakba-Tag (Tag der Katastrophe), weil im ersten Nahost-Krieg 1948 rund 700.000 Palästinenser flohen oder vertrieben wurden.