Todesurteil gegen Ägyptens Ex-Präsident Mursi bestätigt
Ägyptens erster demokratisch gewählter Präsident Mohammed Mursi war im Juni wegen Spionage zum Tode verurteilt worden. Jetzt wurde das Urteil in nächster Instanz bestätigt.
Kairo – Trotz heftiger internationaler Proteste hält die ägyptische Justiz am Todesurteil gegen Ex-Präsident Mursi fest. Der Führer der inzwischen verbotenen Muslimbruderschaft war nach der als "arabischer Frühling" bekannt gewordenen ägyptischen Revolution im Jahr 2012 als erster demokratisch gewählter Präsident des Landes vereidigt worden. Bereits ein Jahr später kam es in Ägypten jedoch zu heftigen Protesten gegen seine Regierung, die teilweise blutig niedergeschlagen wurden.
Nachdem die Regierung Mursi durch einen Militärputsch abgesetzt wurde, machte man dem ehemaligen Präsidenten und zahlreichen weiteren Politikern den Prozess. Mursi selbst wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, hunderte seiner Mitstreiter zum Tode.
In einem zweiten Verfahren wegen angeblicher Spionage wurde schließlich auch Mursi selbst zum Tode verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, sich Anfang 2011 mit der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah dazu verschworen zu haben, einen Gefängnisausbruch zu organisieren. Internationale Beobachter und Politiker aus aller Welt kritisierten die Vorwürfe jedoch als politisch motiviert und verurteilten die Entscheidung scharf. Dennoch bestätigte das Gericht sein ursprüngliches Urteil nun erneut. Gegen das Urteil wird jetzt automatisch eine Berufungsverhandlung eingeleitet.
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