Tiefes Loch in der Rentenkasse - Nullrunden für Rentner

Es kommen magere Jahre: Keine Erhöhung bis einschließlich 2011. Danach höchstens Mini-Zuwächse – falls sich die Wirtschaft erholt, sagt die Deutsche Rentenversicherung
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Es kommen magere Jahre: Keine Erhöhung bis einschließlich 2011. Danach höchstens Mini-Zuwächse – falls sich die Wirtschaft erholt, sagt die Deutsche Rentenversicherung

BERLIN Die drohende Nullrunde für Rentner 2010 hat vor gut einer Woche schon für einen Schock gesorgt – jetzt wird bekannt, dass es noch schlimmer kommt: Auch 2011 ist eine Nullrunde so gut wie sicher, prognostiziert nun die Deutsche Rentenversicherung. Und in den Jahren danach dürften die Zuwächse extrem mager ausfallen – weil die jetzt fälligen Kürzungen sozusagen nachgeholt werden.

Die Rezession reißt auch in die Rentenkasse ein tiefes Loch, erklärte gestern Alexander Gunkel, Vorstandschef der Rentenversicherung. Heuer sinken die Einkommen der Arbeitnehmer wegen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit um voraussichtlich 0,5 Prozent. Damit müssten eigentlich auch die Renten gekürzt werden.

Darüber hinaus gibt es weitere Kürzungsfaktoren in der Rentenformel: etwa der Riesterfaktor, der einrechnet, was Arbeitnehmer privat ansparen müssen, um angesichts der Alterung der Gesellschaft auf das gleiche Niveau wie die heutigen Rentner zu kommen. Wenn man diese anwenden würde, so Gunkel, müssten die Renten 2010 um 1,8 Prozent gekürzt werden.

Wegen der von Schwarz-Rot beschlossenen Garantie, dass die Altersbezüge nicht sinken dürfen, gibt es eben die Nullrunde. Und zwar nicht nur 2010, sondern „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ auch 2011, so der Chef der Rentenkasse. Insgesamt schiebe die Rentenversicherung wegen der diversen politischen Eingriffe eine Bugwelle von unterbliebenen Kürzungen von 3,5 bis 4,0 Prozent vor sich her. Diese müssen aber laut Gesetz in den Folgejahren nachgeholt werden.

Das heißt, selbst wenn die Wirtschaft wieder anspringt und die Löhne so stark wachsen, dass auch ein Rentenplus drin wäre, wird es laut Gunkel bis voraussichtlich 2016 mit den jetzt ausgefallenen Kürzungen verrechnet. Der Rentenkassenchef erinnerte daran, dass die Senioren heuer mit 2,8 Prozent Plus die höchste Steigerung seit Jahren hatten – allerdings müssten sie diese in den nächsten Jahren selbst bezahlen.

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