Thomas Mütze legt Fraktionsvorsitz ab

Der Druck in einer politischen Spitzenposition ist Thomas Mütze zu groß: Nach nur sieben Monaten legt der Grünen-Politiker sein Amt nieder.
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Thomas Mütze, hier im Bild mit Ministerpräsident Horst Seehofer, gibt sein Amt als Grünen-Fraktionschef auf
dpa Thomas Mütze, hier im Bild mit Ministerpräsident Horst Seehofer, gibt sein Amt als Grünen-Fraktionschef auf

 

München – Grünen-Landtagsfraktionschef Thomas Mütze gibt sein Amt nach nur sieben Monaten wieder auf, weil er sich dem Druck in einer politischen Spitzenposition nicht gewachsen fühlt. In der Grünen-Fraktionssitzung an diesem Mittwoch wird der Nachfolger in einer Kampfabstimmung gewählt. Bewerber sind der Wirtschaftsexperte Martin Runge aus Oberbayern und der Bildungspolitiker Thomas Gehring aus dem Oberallgäu.    

Er habe gemerkt, dass die Tätigkeit in der ersten Reihe nicht seine Sache sei, begründete Mütze am Montag seinen Rückzug. „Ich habe so das Gefühl: Das war nicht gut genug und ist nicht gut genug für das, was auf uns zukommt.“ Die Grünen-Fraktion hat seit jeher eine Doppelspitze – eine Frau und einen Mann. Der Unterfranke Mütze hatte den Vorsitz erst im Sommer nach dem Krebstod seines Amtsvorgängers Sepp Daxenberger übernommen.

„Ich habe mich in die Pflicht nehmen lassen von Sepp Daxenberger. Aber ich kann das Amt nicht so ausfüllen, wie ich es mir so gewünscht habe“, sagte Mütze. Als einen Grund nannte er die weite Entfernung von seiner Heimatstadt Aschaffenburg nach München, als einen weiteren die Familie. Er habe zwei Söhne in der Pubertät – „ich finde es nicht angebracht, die Erziehung allein meiner Frau zu überlassen“.

Die zwei Nachfolgekandidaten sind sehr unterschiedlich: Der Wirtschaftsexperte Martin Runge ist ein erfahrener Abgeordneter, der bereits 2003 gerne Fraktionschef geworden wäre, damals aber scheiterte. Der zweite Bewerber Thomas Gehring ist dagegen ein Fraktionsneuling, der 2008 in den Landtag einzog. Der 1958 geborene Allgäuer gilt als kompetent in der Bildungspolitik, ist aber bisher in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. „Das Rennen ist offen“, sagte Ko-Fraktionschefin Margarete Bause.

 

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