Thema Leiharbeit: Wollen, aber nicht tun

Regierung und Opposition schieben sich den Schwarzen Peter beim Thema Leiharbeiter zu: Die CSU lässt Seehofer im Regen stehen. Aber auch die SPD hat Stress. Nicht alle wollen gleichen Lohn für alle.
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Mögen tät er schon wollen, aber dürfen hat sich die CSU nicht getraut: Horst Seehofer und das Problem mit den Leiharbeitern
dpa Mögen tät er schon wollen, aber dürfen hat sich die CSU nicht getraut: Horst Seehofer und das Problem mit den Leiharbeitern

MÜNCHEN - Regierung und Opposition schieben sich den Schwarzen Peter beim Thema Leiharbeiter zu: Die CSU lässt Seehofer im Regen stehen. Aber auch die SPD hat Stress. Nicht alle wollen gleichen Lohn für alle.

Der Streit um die Leiharbeit wird jetzt zur verkehrten Welt: „Gleicher Lohn für alle - das möchte ich auch“, flötete CSU-Chef Horst Seehofer bei der Klausur in Kreuth. Im Landtag aber lehnten am Donnerstag CSU und FDP einen entsprechenden Antrag der SPD ab. Bei den Genossen wiederum wollen offensichtlich doch nicht alle gleichen Lohn für alle. Die Münchner Stadtwerke beschäftigen bei ihren Busfahrern über 30 Leiharbeiter, die weit weniger verdienen als ihre Kollegen. Das wiederum verteidigt Bayerns populärster Genosse, OB Christian Ude: „Das ist für kurzfristige Überbrückungen hinnehmbar.“

Nun schieben sich Regierung und Opposition gegenseitig den Schwarzen Peter zu. „Die CSU verweigert ihrem Ministerpräsidenten die Gefolgschaft“, trommelt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angelika Weikert. CSU-Fraktionssprecher Franz Stangl hämt zurück: „Die SPD soll sich doch erstmal an ihren OB Christian Ude wenden.“

Nach einer Studie des DGB erhalten Leiharbeiter in Bayern im Schnitt nur halb so viel Lohn wie reguläre Beschäftigte. 79 Prozent verdienen weniger als 2000 Euro im Monat und müssen ihr Gehalt mit Hartz IV aufstocken. Das koste, laut DGB-Studie, den Freistaat rund 70 Millionen Euro pro Jahr.

CSU-Fraktionschef Georg Schmid war schon in Kreuth zurückhaltender als Seehofer: „Es gebe Tendenzen, dieser Frage näher zu treten.“ Allerdings nicht bei der FDP.

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