Thailand und Indonesien gedenken der Tsunami-Opfer
Auf der thailändischen Insel Phuket haben am Montag die Gedenken an die Opfer des Tsunami vor sieben Jahren begonnen.
Bangkok - Auch im indonesischen Banda Aceh gedachten Überlebende der beispiellosen Naturkatastrophe.
An einem Denkmal an der Westküste in Mai Khao nördlich des Flughafens sprachen Geistliche verschiedener Konfessionen Gebete, berichtete der thailändische Rundfunk. Am Abend wollten Einheimische und Touristen am Strand Patong Kerzenlichter anzünden.
Am 26. Dezember 2004 löste ein schweres Erdbeben vor Sumatra in Indonesien riesige Tsunamiwellen aus, die rund um den Indischen Ozean 230 000 Menschen in den Tod rissen. In Thailand kamen 5400 Menschen um, knapp die Hälfte davon ausländische Touristen.
Das Denkmal entstand aus einer Wand, die ursprünglich gebaut worden war, um Kühlcontainer abzuschirmen, in denen Leichen identifiziert wurden. Angehörige hängten dort Fotos auf und legten Kränze nieder. Schließlich ließen die Behörden dort Flaggen der 45 Länder aufziehen, die bei dem Desaster Landleute in Thailand verloren hatten.
Wie in Thailand gedachten auch auf der indonesischen Insel Sumatra die Menschen am Montag der Opfer des Tsunami. Der Gouverneur von Aceh, Irwandi Yusuf, sowie mehrere tausend Menschen nahmen an einer Zeremonie mit Gebeten für die rund 170 000 Menschen teil, die damals auf Sumatra ums Leben kamen. Angehörige trafen unter anderem an dem Massengrab in Siron zusammen, wo Hunderte Opfer nach der Katastrophe begraben wurden.
An einem Golfplatz in der Nähe der Provinzhauptstadt Banda Aceh pflanzten Kinder symbolisch 5000 Papierblumen mit Botschaften darauf. "Ich liebe Papa, ich liebe Mama, ich liebe meine Schwester Icha und meinen Bruder Kiki", schrieb die achtjährige Aliya Humaira auf ein gelbes Blatt. Sie hat fast ihre gesamte Familie verloren. "Ich bringe sie jedes Jahr hierher", sagte ihre Großmutter Khamariyah, "damit sie die Familie nicht vergisst."
Die Kinder setzten auch Papierblumen mit guten Wünschen von Kindern aus dem japanischen Kobe in die Erde. Dort waren vor 16 Jahren 6000 Menschen bei einem Erdbeben ums Leben gekommen. Japanische Sozialarbeiter haben den Kontakt hergestellt und das Kinderprojekt gestartet. Papierblumen mit Botschaften aus Aceh werden auch nach Kobe geschickt.
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