Thailand: Granatenangriff verletzt Regierungsgegner
Hunderte Reisende sitzen am besetzt Flughafen von Bangkok fest, weil alle Starts und Landungen abgesagt sind. Derweil eskaliert die Gewalt zwischen Anhängern und Gegner der Regierung.
Das Urlaubsparadies versinkt im Chaos: Mit der Besetzung des Internationalen Flughafens von Bangkok haben Tausende Regierungsgegner am Mittwoch den Druck auf die Regierung des thailändischen Ministerpräsidenten Somchai Wongsawat weiter erhöht.
Einige Demonstranten drangen kurzzeitig auch in den Kontrollturm ein und verlangten den Flugplan des Ministerpräsidenten zu sehen, der am Mittwoch aus Peru kommend zurückerwartet wurde. Wongsawat war beim ASEM-Gipfel und wurde sollte auf einem Militärflughafen landen, wie es hieß.
Flughafen blockiert
Alle Flüge wurden abgesagt. Zahlreiche Touristen saßen deswegen fest. Es sind die bislang massivsten Proteste der oppositionellen Volksallianz für Demokratie (PAD), die seit vier Monaten den Rücktritt des Ministerpräsidenten fordert und dazu auch seit Wochen dessen Büros blockiert. Die Demonstranten halten den Schwager des bei einem Militärputsch gestürzten Exministerpräsidenten Thaksin Shinawatra nur für dessen Marionette. Thaksin wurde im Oktober wegen Korruption in Abwesenheit zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Er lebt im Exil. Ministerpräsident Wongsawat war zum Asem-Gipfel in Peru und wurde später am Mittwoch zurückerwartet. Er sollte auf einem Militärflughafen landen, wie es hieß.
Unbekannte Attentäter
Unbekannte Angreifer schleuderten am Mittwochmorgen mehrere Sprengsätze auf die Demonstranten. Einer explodierte in einer Gruppe in der Nähe des Internationalen Flughafens, ein anderer am Inlandsflughafen Don Muang. Hier wurden drei Menschen nach Angaben der Polizei verwundet. Zwei weitere Explosionen gab es in Bangkok selbst. Über Opfer wurde hier nichts bekannt. Schon am Dienstag waren bei Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegner der Regierung elf Menschen verletzt worden, einige durch Schüsse. Flüge nach Bangkok wurden umgeleitet, unter anderem nach Chiang Mai und Phuket. Rund 500 Reisende säßen aber noch fest, sagte Flughafendirektor Serirat Prasutanont. Der Vorfall habe das Ansehen Thailands beschädigt. (AP)
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