Terroranschlag im türkischen Suruc
Bei dem schwersten Anschlag seit mehr als zwei Jahren in der Türkei sind in der Stadt Suruc an der Grenze zu Syrien mindestens 27 Menschen getötet worden. Rund 100 Menschen seien bei dem "Terroranschlag" verletzt worden, teilte das Innenministerium mit.
Istanbul - Der Gouverneur der Provinz Sanliurfa sprach von 28 Toten. Meldungen über einen Selbstmordanschlag bestätigten die Behörden zunächst nicht. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.
Nach Medienberichten explodierte ein Sprengsatz im Garten eines Kulturzentrums, wo sich Anhänger einer sozialistischen Jugendorganisation zu einer Pressekonferenz versammelt hatten. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu wurde mit einem seiner Stellvertreter und zwei Ministern in Suruc erwartet.
Kurz nach der Explosion in Suruc wurden in der syrischen Nachbarstadt Kobane mindestens zwei Kämpfer der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) durch eine Autobombe getötet. Kurden-Sprecher Idriss Nassan sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Bombe sei an einem Kontrollpunkt in der Nähe einer Schule explodiert. Zunächst war unbekannt, wer für die Explosion verantwortlich ist.
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Die kurdischen Volksschutzeinheiten hatten Kobane Ende Januar nach monatelangen Kämpfen aus den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit. Ende Juni starben bei einem Überraschungsangriff der Extremisten auf die Stadt mehr als 200 Menschen.
Der Anschlag in Suruc ist der schwerste in der Türkei, seit im Mai 2013 in der Grenzstadt Reyhanli zwei Autobomben explodierten und 51 Menschen ums Leben kamen. Die türkische Regierung machte die linksextreme DHKP-C mit Kontakten zum syrischen Regime für die Tat verantwortlich. Der syrische Präsident Baschar al-Assad hatte den Vorwurf zurückgewiesen.
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