Terroranschlag gegen Premierministerin May vereitelt

Die britischen Geheimdienste sind im Dauereinsatz gegen Terroristen. Doch fünf Anschläge trafen das Land in diesem Jahr, neun Attacken wurden vereitelt - darunter auch ein Attentat gegen Premierministerin May.
dpa |
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London - Die Sicherheitsbehörden in Großbritannien haben in den vergangenen zwölf Monaten eine Reihe von Terroranschlägen verhindert. Justizkreise bestätigten der dpa in London außerdem, dass auch ein Terroranschlag auf Premierministerin Theresa May verhindert wurde.

Das berichtete der Sender Sky News unter Berufung auf Eigenrecherche. Auch die Times berichtete. Bei dem vereitelten Anschlag wollte einer der Männer den Angaben zufolge durch eine Bombenexplosion Chaos auslösen und sich so Zutritt zum schwer bewachten Regierungssitz Downing Street verschaffen. Anschließend sollte den Angaben zufolge May getötet werden. Dafür habe sich der Mann eine Sprengstoffweste und ein Messer zugelegt.

Zwei Terrorverdächtige in Gewahrsam

Der andere Verdächtige soll ihn bei den Plänen unterstützt haben.Übereinstimmend berichteten Sky News, Times sowie der Sender BBC, dass zwei Männer bereits am 28. November festgenommen worden seien und am Mittwoch dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden sollten. Eine offizielle Stellungnahme der Behörden zu den Medienberichten lag nicht vor.

Bei den Festgenommenen handelt es sich um Naa'imur Zakariyah Rahman (20) aus dem Norden Londons und Mohammed Aqib Imran (21) aus dem Südosten Birminghams. Rahman wollte demnach die Tat ausführen. Die Stadt Birmingham und ihr Umland gelten als Schwerpunkt der radikalen Islamistenszene neben dem Großraum Manchester und Teilen Londons.

Scotland Yard hatte zwar die Festnahme der beiden Männer wegen Terrorverdachts am vergangenen Dienstag bekannt gegeben, zunächst aber keinen Zusammenhang zum geplanten Anschlag auf May hergestellt. Ein Regierungssprecher wollte den Vorfall nicht kommentieren. Es handele sich um laufende Ermittlungen, sagte er auf Anfrage.

Neun Terrorattacken verhindert

Über den geplanten Anschlag soll der Chef des Inlandsgeheimdienstes MI5, Andrew Parker, am Dienstag das Kabinett unterrichtet haben. Er hatte dort eine Bilanz über die Terror-Entwicklung in Großbritannien präsentiert: Insgesamt wurden demnach in den vergangenen zwölf Monaten in Großbritannien neun Terrorattacken verhindert.

Großbritannien ist in diesem Jahr bereits fünfmal Ziel von Terroranschlägen in London und Manchester geworden. Insgesamt kamen dabei 36 Menschen, darunter auch Kinder, ums Leben.

Parker hatte vor wenigen Wochen in einer Rede betont, dass die Gefahr durch islamistische Terroristen so groß wie nie zuvor sei. Es gebe einen "dramatischen Anstieg an Bedrohungen" in Großbritannien. Triebfeder sei die "mörderische Strategie" der Terrormiliz Islamischer Staat und ihre Online-Propaganda. Der Inlandsgeheimdienst führt derzeit 500 Ermittlungen durch, die 3.000 Extremisten betreffen.

Attentäter von Manchester war dem Geheimdienst bekannt

Nach einem am Dienstag veröffentlichten unabhängigen Bericht hätte der Terroranschlag von Manchester im Mai möglicherweise verhindert werden können. Demnach war der Attentäter Salman Abedi dreimal ins Visier des Geheimdienstes geraten, einmal nur wenige Monate vor seinem Anschlag.

Bei einem für Ende Mai geplanten Treffen des Inlandsgeheimdienstes sollte es darum gehen, die Gefährlichkeit des 22-Jährigen einzuschätzen. Da war es schon zu spät: Neun Tage zuvor riss der Brite libyscher Herkunft nach einem Pop-Konzert mit einer Bombe 22 Menschen mit in den Tod, auch Kinder. Hunderte erlitten Verletzungen.

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