Terror oder nicht? Das Rahami-Rätsel

New York - Dieser Fall wird immer mysteriöser: Im Zusammenhang mit den Bombenanschlägen in New York und New Jersey hat die Polizei den Verdächtigen Ahmad Khan Rahami gefasst (AZ berichtete): Der 28-Jährige lag schlafend vor einer Bar. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den US-Bürger afghanischer Herkunft erhoben – allerdings nicht wegen der Sprengstoffattacken, sondern wegen fünffachen Mordversuchs an den Polizisten, die ihn festnehmem wollten.
Das Motiv des Mannes liegt jedoch weiterhin im Dunklen.
Ein Barbesitzer aus Linden im US-Bundesstaat New Jersey hatte am Montagmorgen (Ortszeit) die Polizei alarmiert: Im Hauseingang schlafe der Mann, nach dem landesweit gefahndet werde.
Als die Einsatzkräfte anrückten, zog Rahami eine Waffe und feuerte auf die Beamten. Zwei Polizisten wurden verletzt. Ihre Kollegen stoppten den Gesuchten mit mehreren Schüssen. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und operiert. Laut CNN hat sich Ahmad Khan Rahami bis jetzt nicht zu den Vorwürfen der Ermittler geäußert.
Rahami lebte in Elizabeth, wo zuletzt ein Rucksack voller Rohrbomben in einem Müllcontainer gefunden worden war. Laut CNN kam er 1995 in die USA und erhielt 2003 einen amerikanischen Pass. Er arbeitete im Schnellrestaurant „First American Fried Chicken“, das seiner Familie gehört. Um das 24-Stunden-Lokal gab es wiederholt Auseinandersetzungen mit den Behörden.
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Seit 2011 war Rahami mehrmals in Pakistan und Afghanistan. Er soll mit einer Pakistanerin verheiratet sein, die von ihm schwanger wurde, mit dem Kind aber nicht in die USA einreisen durfte.
Wie New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo sagte, geriet Rahami aufgrund von DNA-Spuren und Fingerabdrücken ins Visier der Ermittler. Außerdem zeichneten Überwachungskameras auf, wie er einen Rollkoffer zum Tatort in Chelsea bugsierte – kurz bevor dort ein zur Bombe umgebauter Schnellkochtopf explodierte und 29 Menschen verletzte.
Ein Vertreter der New Yorker Polizei sagte, zum Motiv gebe es noch keine Erkenntnisse. Bürgermeister Bill de Blasio hingegen scheint sicher: „Wir haben jeden Grund, davon auszugehen, dass dies ein Terrorakt war.“
Laut FBI gibt es jedoch keine Hinweise auf eine Terrorzelle.
Nach Angaben des Senders CBS wurden Notizen des 28-Jährigen gefunden, in denen sich dieser in Hasstiraden erging. Sie deuteten darauf hin, dass er sich für die Ideologien verschiedener Terrororganisationen interessiert habe.