Terror in Syrien: Prozess startet in München

Vor dem Oberlandesgericht München beginnt heute der Prozess gegen einen mutmaßlichen Terrorhelfer. Die Bundesanwaltschaft wirft dem 27 Jahre alten Deutschen vor, als Mitglied der Gruppe "Junud Al-Sham" am Terror in Syrien beteiligt gewesen zu sein.
München - Er muss sich wegen gemeinschaftlichen Mordes, versuchter Anstiftung zum Mord und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat in dem Bürgerkriegsland verantworten.
Der Angeklagte soll unter anderem Anfang Februar 2014 zusammen mit etwa 1600 Dschihadisten das Gefängnis in Aleppo mit Panzern und Maschinengewehren angegriffen und rund 300 Gefangene befreit haben. Bei den Kämpfen wurden laut Bundesanwaltschaft mindestens zwei Soldaten und fünf Häftlinge getötet. Er soll auch versucht haben, Verantwortliche der "Junud Al-Sham" dazu zu bewegen, ein 16-jähriges Mädchen zu töten, das nach Deutschland zurückkehren wollte.
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Vor Beginn des Prozesses sorgte der Vorsitzende Richter für Wirbel. Manfred Dauster, Vorsitzender des Staatsschutzsenats, hatte bereits im Juli 2013 auf seiner privaten Facebook-Seite Fotos von sich in einem T-Shirt mit dem Schriftzug "Fatih Sultan Mehmet - The Conqueror" (Der Eroberer) gepostet. Das ist der Name des muslimischen Feldherrn, der 1453 das christliche Konstantinopel erobert hatte. Dazu äußern wollte er sich auf Anfrage nicht.