Terror in Brüssel: Rache für die Festnahme von Abdeslam?

Bomben auf dem Flughafen und in der Metro, Dutzende Tote, Schock und Entsetzen in Brüssel. Die Anschläge vom Dienstag könnten eine Vergeltung sein für die Festnahme des Paris-Attentäters Salah Abdeslam.
az, dpa |
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Der mutmaßliche Terrorhelfer Salah Abdeslam (kleines Bild) konnte am Freitag festgenommen werden.
dpa/Internet/AZ Der mutmaßliche Terrorhelfer Salah Abdeslam (kleines Bild) konnte am Freitag festgenommen werden.

Brüssel, Berlin - Der Terrorexperte Rolf Tophoven sieht die Anschläge in Brüssel als direkte Reaktion auf die Festnahme des mutmaßlichen Top-Terroristen Salah Abdeslam. Er gehe davon aus, dass das Umfeld Abdeslams zeigen wolle, dass es weiter handlungsfähig und nicht operativ geschwächt sei, sagte Tophoven am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um einen "perfekt koordinierten und professionell durchgeführten Anschlag".

Das Muster mit mehreren parallelen Zugriffsorten erinnere an die jüngsten Attacken in Paris, zu denen sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt hatte.

Erst am vergangenen Freitag war Abdeslam bei einem Großeinsatz der Polizei in der als Islamistenhochburg bekannten Brüsseler Gemeinde Molenbeek festgenommen worden. Er ist einer der Hauptverdächtigen für die Anschläge in Paris vor vier Monaten mit 130 Todesopfern.

Tophoven beklagte, es gebe offenbar eine "Terrorschiene zwischen Paris und Brüssel". Brüssel sei ein Unterschlupf für die Vorbereitung der Pariser Attacken gewesen, und die belgischen Sicherheitsbehörden hätten diesen "Hotspot" der Islamistenszene lange vernachlässigt. Generell sei eine Verschiebung des IS-Terrors zu beobachten, sagte er. Angesichts der punktuellen Niederlagen und Verluste für den IS in Syrien und Irak mache die Terrororganisation zunehmend Einzelaktionen in Europa, um hier Präsenz zu zeigen.

 

Anschlag "auch bei uns" nicht auszuschließen

 

Es sei schwer abzuschätzen, ob nach Brüssel nun weitere Attacken in Europa drohten. Wenn der Fahndungsdruck auf die islamistische Szene weiter zunehme - wie nach Anschlägen üblich -, könnten sich einzelne Akteure durchaus in die Enge getrieben fühlen und ihrem Auffliegen zuvorkommen. "Auch bei uns ist ein Anschlag nicht auszuschließen", sagte Tophoven.

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