Terror-Anschlag in Paris: Stimmen und Reaktionen

"Barbarisch, sinnlos, abscheulich": Nach dem Anschlag auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" äußern sich Politiker und Organisationen. Zwölf Menschen starben.
von  dpa
Terror-Anschlag auf "Charlie Hebdo" in Paris: Die Bilder vom Tatort.
Terror-Anschlag auf "Charlie Hebdo" in Paris: Die Bilder vom Tatort. © dpa

"Barbarisch, sinnlos, abscheulich": Nach dem Anschlag auf auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" äußern sich Politiker und Organisationen.

Paris - Nach dem grausamen Anschlag auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" mit 12 Toten äußern sich Politiker und Organisationen zu den Morden.

Lesen Sie hier Stimmen und Reaktionen:

Der dänische Mohammed-Karikaturist Kurt Westergaard

Der dänische Mohammed-Karikaturist Kurt Westergaard hat den Anschlag auf das islamkritische Satiremagazin "Charlie Hebdo" in Paris "gruselig und schrecklich" genannt. Dem dänischen Rundfunk DR sagte Westergaard am Mittwoch, Satire müsse immer einen Platz in einer demokratischen Gesellschaft finden können.

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Europaparlament

Auch im Europaparlament wurde der Anschlag auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" verurteilt. Der Fraktionsvorsitzende der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), sprach von "sinnlosen Morden". Er erklärte weiter: "Der Angriff auf "Charlie Hebdo" ist ein Angriff auf die Pressefreiheit und die Redefreiheit". Dies und die Religionsfreiheit seien europäische Grundwerte, die verteidigt werden müssten. "Keine Religion oder keine politische Überzeugung kann genutzt werden, um Mord zu rechtfertigen."

Der Fraktionschef der Sozialdemokraten, Gianni Pittella, und seine französische Parteikollegin Pervenche Berès sprachen von einem "widerlichen und abstoßenden Verbrechen". Der Angriff richte sich gegen die Redefreiheit und die Demokratie selbst. "Nichts kann eine solche Barbarei rechtfertigen."

Gregor Gysi

Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, hat den Anschlag als "eine zutiefst verabscheuungswürdige Tat" verurteilt. "Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen der Ermordeten, den Verletzten und ihren Angehörigen", erklärte Gysi am Mittwoch in Berlin. "Mörder, die ihre Tat mit einer Religion zu rechtfertigen versuchen, sind genauso Verbrecher wie alle anders motivierten Mörder auch." Es dürfe nicht hingenommen werden, wenn Rassisten und Ausländerfeinde eine solche fürchterliche Tat dazu missbrauchten, ihre Parolen gegen friedliche Mitbürger anderer Herkunft in Deutschland zu verschärfen.

USA

Die USA haben den Anschlag aufs Schärfste verurteilt. Man nehme den Anschlag sehr ernst, die US-Sicherheitskräfte seien mit ihren französischen Kollegen in Kontakt, sagte Regierungssprecher John Earnest am Mittwoch. Präsident Barack Obama sei informiert. Ohne auf Einzelheiten des Anschlags mit zwölf Toten einzugehen, wies der Sprecher auf die Gefahr von militanten Islamisten aus dem Westen hin, die sich dem Kampf in Syrien oder Irak zeitweise anschließen und danach in ihre Heimat zurückkehren.

Der italienische Regierungschef Matteo Renzi

Der italienische Regierungschef Matteo Renzi hat "Entsetzen und Bestürzung" geäußert. "Die Gewalt wird immer verlieren gegen die Freiheit und die Demokratie", schrieb der 39-Jährige am Mittwoch auf Twitter. Renzi drückte Frankreichs Präsident François Hollande zudem seine "totale Nähe (...) in diesem schrecklichen Moment" aus.

Der Deutsche Kulturrat

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband von mehr als 200 Bundeskulturverbänden, hat den Anschlag scharf verurteilt. "Gerade Satire ermöglicht die kritische Auseinandersetzung mit politischen Entwicklungen und ist damit ein Lebenselixier für den gesellschaftlichen Diskurs", erklärte Geschäftsführer Olaf Zimmermann am Mittwoch. "Der Kulturbereich wird sich auch durch den abscheulichen Anschlag in Paris nicht einschüchtern lassen."

Der Rat der Muslime in Frankreich

Der Rat der Muslime in Frankreich hat den Terroranschlag von Paris als "barbarisch" verurteilt. Die Tat sei ein "Angriff auf die Demokratie und die Pressefreiheit", schrieb die Organisation in einer Erklärung "im Namen der Muslime in Frankreich".

Bundeskanzlerin Angela Merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Diese abscheuliche Tat ist nicht nur ein Angriff auf das Leben französischer Bürgerinnen und Bürger und die innere Sicherheit Frankreichs. Sie stellt auch einen Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit dar, ein Kernelement unserer freiheitlich-demokratischen Kultur, der durch nichts zu rechtfertigen ist."

Außenminister Frank-Walter Steinmeier

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD): "Ein solcher Akt des Terrors im Herzen einer europäischen Metropole gegen Vertreter einer freien und kritischen Presse ist abscheulich", sagte Steinmeier am Mittwoch zur "Bild"-Zeitung. "Das ist ein frontaler Angriff auf unsere europäischen Werte und die Freiheit unserer Gesellschaften, dem wir uns gemeinsam mit aller Kraft entgegenstellen müssen. Wir stehen in dieser schweren Stunde noch enger an der Seite unserer Freunde in Frankreich."

Der russische Präsident Wladimir Putin

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Anschlag ebenfalls verurteilt. "Nichts rechtfertigt Terror", sagte dazu Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Tass in Moskau. Die russische Führung lehne solche Angriffe klar ab. "Der Präsident übermittelt allen Angehörigen und Freunden der Opfer sein tiefes Mitgefühl", sagte Peskow. Die Opferzahl des "tragischen Vorfalls" sei schrecklich hoch.

Horst Seehofer

Horst Seehofer: "Das ist erschütternd. Man kann eine solche barbarische Tat nur verurteilen."

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