Terror-Alarmstufe "Charlie" auch in Bayern ausgerufen: "Angriff innerhalb der nächsten Wochen"

Die Sicherheitsbehörden in den USA sind in großer Sorge. Sie warnen vor Anschlägen auf US-Stützpunkte in Europa. Auch der Freistaat ist betroffen.
Alexander Spöri,
dpa |
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Die US-Streitkräfte sind in Alarmbereitschaft. Seit Sonntag gibt es vor ihren militärischen Einrichtungen in Deutschland lange Wartezeiten. Auch der bayerische Standort in Grafenwöhr ist betroffen. Zuvor hatte das Pentagon die zweithöchste Terror-Alarmstufe ausgerufen.
Die US-Streitkräfte sind in Alarmbereitschaft. Seit Sonntag gibt es vor ihren militärischen Einrichtungen in Deutschland lange Wartezeiten. Auch der bayerische Standort in Grafenwöhr ist betroffen. Zuvor hatte das Pentagon die zweithöchste Terror-Alarmstufe ausgerufen. © imago

München – Fußball-EM, Olympia in Frankreich und die seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges allgemein hohe Anschlagsgefahr: Das Pentagon hat am Sonntagabend erstmals seit mehr als zehn Jahren die zweithöchste Terror-Alarmstufe "Charlie" für US-Stützpunkte in Europa ausgerufen. Das berichten mehrere, sich auf Sicherheitskreise berufende Medien in den USA.

Laut dem US-Militär gilt der Code "Charlie", wenn sich Hinweise auf einen Terroranschlag verdichten und das Personal oder die Einrichtungen der Streitkräfte bedroht sind. Die Indizien müssen gewichtig sein – denn noch höhere Sicherheitsvorkehrungen (Code "Delta") werden nur anberaumt, wenn ein Anschlag bereits erfolgt oder zeitlich unmittelbar bevorsteht.

"Es gibt glaubwürdige Informationen, die auf einen Angriff innerhalb der nächsten Wochen hindeuten", soll ein Verteidigungsbeamter dem TV-Sender Fox News mitgeteilt haben. Der Verantwortliche bleibt im Bericht anonym, weil er die Erkenntnisse wohl nicht hätte weitergeben dürfen.

Pentagon will offenbar Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland deutlich verschärfen

Auf eine Anfrage von CNN bezog das Verteidigungsministerium in der US-Hauptstadt Washington Stellung – ohne konkrete Details zu nennen. Dem Bericht zufolge sollen die Sicherheitsvorkehrungen in Europa verdoppelt werden. Das Zentralkommando des amerikanischen Militärs (Eurocom) mit Sitz in Stuttgart wies darauf hin, dass prinzipiell immer wieder eine Vielzahl von Sicherheitsfaktoren überprüft werde.

Verschärfte Regeln sollen laut einer Militärzeitung für Truppen und Angehörige der US-Armee insbesondere für Stützpunkte in Rumänien, Bulgarien, Italien und Deutschland gelten. Betroffen ist wohl auch der Truppenübungsplatz in Grafenwöhr, der unweit von Weiden in der Oberpfalz entfernt ist.

Auch Bayern betroffen: Einschränkungen bei US-Militärplatz in Grafenwöhr sind spürbar

Auf Facebook wendet sich die US-Heeresgarnison Bayern an ihre Bediensteten und weist in einem Beitrag auf erhebliche Betriebseinschränkungen in Grafenwöhr hin.

Demzufolge sollen aktuell Shuttle-Verbindungen zum Teil nicht fahren und Exkursionen von Schulkindern außerhalb des militärischen Areals abgesagt worden sein. Auch die Kantine und das Rote Kreuz sollen geschlossen haben. Bei der Einfahrt auf das Gelände sei außerdem mit langen Wartezeiten zu rechnen. Mitarbeiter sind zudem aufgerufen, verdächtige Aktivitäten zu melden.

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Bisher galt seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den meisten US-Stützpunkten die Sicherheitsstufe "Bravo". Die höhere Alarmstufe "Charlie" sei laut verschiedenen US-Medien hierzulande seit mehr als zehn Jahren nicht ausgerufen worden.

Fußball-EM, Olympia, Parlamentswahlen, Gaza-Krieg? US-Amerikaner diskutieren über Hintergründe

Über die Hintergründe diskutiert die amerikanische Presse. Dabei wird unter anderem die Fußball-EM angeführt, die SPD-Bundesinnenministerin Nancy Faeser aufgrund der allgemeinen Terrorsituation zu hohen Sicherheitsstandards veranlasst hat. Darüber hinaus wird auch spekuliert, ob die anstehenden Olympischen Spiele in Frankreich ein möglicher Auslöser sind. Einen Zusammenhang mit den dort stattfindenden Parlamentswahlen schloss ein Sicherheitsbeamter laut "Fox News" aus.

Bundesinnenministerium ist in "sehr enger" Abstimmung mit US-Behörden

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte am Montag in Berlin, dass die Ampel-Regierung "sehr eng" mit den US-Behörden im Austausch über mögliche Sicherheitsrisiken stehe. Deutschland handle in diesem Bereich "auf einer Linie mit den Amerikanern".

Nicht zum ersten Mal sind die US-Behörden heuer in Alarmbereitschaft. Im März warnten sie vor Terrorakten in Russland. Wenige Wochen später kam es zum Anschlag auf eine Konzerthalle in Moskau, zu der sich der IS-Ableger Khorasan bekannte.

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  • Monaco_Flote am 01.07.2024 20:30 Uhr / Bewertung:

    Man hat Angst vor einem Einmarsch Putins in Deutschland. Der Ami sitzt seit bald 80 Jahren in Grafenwöhr, Rammstein und co und zieht uns mit in seine Konflikte. Gründe für einen Deutschen sich Gedanken zu machen? Nein schließlich ist der Ami der Gute. Nicht wahr 😏

  • Der wahre tscharlie am 02.07.2024 18:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monaco_Flote

    "Man hat Angst vor einem Einmarsch Putins in Deutschland."

    Wer soll da Angst haben? Erstens geht es um Anschläge und zweitens ist Russland nach zwei Jahren in der Ukraine immer noch nicht einmarschiert.
    Neverever werden die bei uns einmarschieren :-)
    Und der Unterschied zw. USA/Deutschland ist der, wir sind eine Demokratie, während Russland eich autokratisch regeirtes Land ist, in dem es weder Preesefreiheit, noch eine Opposition gibt.

  • Monaco_Flote am 02.07.2024 20:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Na Gott sei Dank sind wir in einer Demokratie, gell^^
    Essen lässt grüßen und die verletzten Polizisten...

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