Kommentar

Tempolimit für Autobahnen? Überfällig!

Politik-Vize Lisa Marie Albrecht hält den Ruf nach einem Tempolimit von Bundesumweltministerin Steffi Lemke für sinnvoll – nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes.
Lisa Marie Albrecht
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Der Tempolimit-Vorstoß von Steffi Lemke wird mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit ins Leere laufen. Denn im Koalitionsvertrag ist es nicht vorgesehen, und die FDP wird nicht müde, das zu betonen. Dennoch ist der Ruf nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung keineswegs "dreist", wie die Liberalen finden, sondern gerechtfertigt.

Studien bezeugen Reduktion von Treibhausgasemissionen

Das Argument, ein Tempolimit bringe nichts für die Reduktion von Treibhausgasemissionen, ist durch mehrere Studien widerlegt. Aber nur mal angenommen, der Effekt wäre wirklich zu vernachlässigen: Es ist zu bezweifeln, dass irgendjemand im Nachhinein sagen wird, oh nein, jetzt haben wir unsere Straßen ganz umsonst deutlich sicherer und sauberer gemacht und nebenbei auch noch eine ganze Menge Geld dadurch gespart.

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  • Dugi am 09.05.2023 11:22 Uhr / Bewertung:

    Landstraßen sind viel unsicherer als Autobahnen und auf denen gibts bereits ein Tempolimit.
    Selbst ohne allgemeines Tempolimit sind die deutschen Autobahnen sicherer als so manche Autobahn auf dieser Welt mit Tempolimit.
    Und fürs Klima ist es grad egal, ob es ein Tempolimit gibt oder nicht, weil die Menge, die sich dadurch einsparen lässt, überhaupt keinen messbaren Einfluss auf das Klima hat.
    Gründe, die ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen zwingend notwendig machen würden, gibt es daher nicht. Und wenn die Kommentatorin hier schon mit dem Grundgesetz und Grundrechten kommt, dann kann sie ja mal allgemeine Handlungsfreiheit, allgemeines Persönlichkeitsrecht und den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit nachschlagen.
    Die Grünen wollen nur davon ablenken, dass sie dafür gesorgt haben dass Kohlekraftwerke als zusätzliche CO2-Schleudern wieder ans Netz gegangen sind während CO2-freie Atomkraftwerke abgeschaltet wurden.

  • Der wahre tscharlie am 09.05.2023 19:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dugi

    Die AZ hatte am WE einen Artikel in der Printausgabe mit Studien, die genau belegen, was man an CO2 einsparen kann.

    Und dein letzter Absatz......Respekt.....auf das muß man erstmal kommen. Tempolimit-Debatte ist ein Ablenkungsmanöver bzgl. der Kohlekraftwerke. Und das mit dem Atomstrom sollte auch langsam mal durch sein. In allen Medien wurde schon darüber berichtet, dass der Anteil an Atomstrom am Stromnetz ca. 3% beträgt.

  • Dugi am 10.05.2023 05:44 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Die Studien gehen trotzdem von bestimmten Annahmen aus, die nicht eintreten müssen. Die neuste Studie vom Bundesumweltamt berücksichtigt sogar "Nachfrage- und Routenwahleffekte", wohl damit möglichst hohe Einspareffekte behauptet werden können. Das Bundesumweltamt untersteht dem Bundesumweltministerium von Frau Lemke, die eben das Tempolimit wieder in die Diskussion gebracht hat.
    Ein klares politische Ablenkungsmanöver, die Grünen hätten mit der Verlängerung der AKW-Laufzeiten viel CO2 sparen können, das nun Kohlekraftwerke ausstoßen. Stattdessen redet Frau Lemke lieber vom Tempolimit, obwohl sie weiß, dass es per Koalitionsvertrag ausgeschlossen ist.

    Aber selbst wenn ein Tempolimit vielleicht 2 Mio. Tonnen CO2 einspart, ändert das am Klima nichts, so wenig ist das. Zum Vergleich: Durch die 6 AKW hätte man 70 Mio. Tonnen CO2 im Jahr einsparen können, bei 770 Mio. Tonnen, die Deutschland pro Jahr ausstößt. Das wollten die Grünen aber nicht. Ein Tempolimit ist reine Symbolpolitik.

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