Tausende auf der Flucht in Iowa

Studenten und Nationalgarde arbeiten Seite an Seite, füllen Sandsäcke und versuchen in Iowa zu retten, was zu retten ist. Auch US-Präsidentschaft-Kandidat Obama füllte medienwirksam Sandsäcke.
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Obama schaufelt medienwirksam
AP Obama schaufelt medienwirksam

Studenten und Nationalgarde arbeiten Seite an Seite, füllen Sandsäcke und versuchen in Iowa zu retten, was zu retten ist. Auch US-Präsidentschaft-Kandidat Obama füllte medienwirksam Sandsäcke.

Schwere Überschwemmungen haben im US-Staat Iowa fast 25.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Besonders schwer betroffen waren die Hauptstadt Des Moines und die zweitgrößte Stadt Cedar Rapids, wo 24 Quadratkilometer unter Wasser standen. In Cedar Rapids gingen die Pegel am Samstag leicht zurück, während ein Dammbruch in Des Moines die Lage der Menschen verschlimmerte.

US-Präsident George W. Bush äußerte sich besorgt über die Auswirkungen des Hochwassers. Der Schaden in Iowa werde auf knapp 740 Millionen Dollar (480 Millionen Euro) geschätzt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Der Fluss Cedar erreichte am Freitag einen Rekordstand von 9,75 Meter. Das waren 3,60 Meter mehr als beim bisherigen Rekord-Hochwasser von 1929. Am Samstag sanken die Pegel nach Behördenangaben jedoch um fünf Zentimeter in der Stunde. Im 160 Kilometer entfernten Des Moines brach am Samstag ein Damm. Das Wasser ergoss sich in ein Wohngebiet, so dass 270 Häuser geräumt werden mussten. In Iowa City südlich von Cedar Rapids beobachteten die Bewohner mit Sorge den Fluss Iowa, der am Montagabend oder Dienstagmorgen einen Höchststand von zehn Metern erreichen sollte.

Tausende Sandsäcke füllen

An der Universität von Iowa arbeiteten Studenten und Professoren an der Seite der Nationalgarde, um tausende Sandsäcke zu füllen. Aus dem Museum der Universität wurden bereits bedeutende Werke entfernt, wie ein Sprecher erklärte. Der designierte demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama besuchte den Ort Quincy und half dort beim Füllen der Sandsäcke. Er erklärte, er habe in seiner Zeit als Politiker eine solche Zerstörung noch nicht gesehen.

In Iowa fielen in den vergangenen zehn Tagen mindestens 20 Zentimeter Regen. Die Behörden riefen in 83 der 99 Bezirke den Notstand aus. Mindestens drei Menschen kamen in dem Hochwasser ums Leben, zwölf weitere wurden bei zwei Tornados getötet. Auch der Süden von Wisconsin war betroffen. Dort erklärte Bush am Samstag fünf Bezirke zu Katastrophengebieten. Am Sonntag sprach er während seines Besuchs in Paris den Betroffenen sein Mitgefühl aus. In der kommenden Woche wird allerdings sonniges und trockenes Wetter in der Region wartet.

Auf der Flucht

Im Norden Kaliforniens fachten heftige Windböen Wald- und Buschbrände weiter an, die tausende Anwohner in die Flucht trieben. Im Umkreis der Stadt Paradise wurden mindestens 74 Häuser zerstört und weitere 20 beschädigt. Mindestens ein Mensch kam infolge der Flammen ums Leben - eine ältere Frau, die bei ihrer Evakuierung einen Herzinfarkt erlitt. Fünf Feuerwehrleute wurden leicht verletzt. Bis Samstag wurden mehr als 93 Quadratkilometer verwüstet. Die Feuerwehr erklärte, sie habe die Flammen erst zu 45 Prozent unter Kontrolle. Auch in der Region Monterey tobte ein Feuer, das insbesondere den Nationalpark Los Padres bedrohte. Im Umkreis von Santa Cruz konnten hunderte Menschen nicht mehr zu ihren Ferienhäusern gelangen. Mindestens zehn Wohnhäuser wurden zerstört. Wegen hoher Temperaturen und anhaltender Winde war vorerst kein Ende der Brände abzusehen. Auch im Südosten von Colorado kämpfte die Feuerwehr gegen ein Flammenmeer, das schon rund 170 Quadratkilometer Land erfasst hatte. Der Brand begann auf einem militärischen Übungsgelände und breitete sich rasch aus. (Michael J. Crumb, AP)

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