Taliban-Vizechef bei US-Drohnenangriff getötet
Islamabad - Bei einem US-Drohnenangriff im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan ist nach Angaben aus Geheimdienstkreisen der Vizechef der pakistanischen Taliban (TTP) getötet worden.
Wali ur Rehman sei unter den sechs Extremisten, die bei dem Raketenbeschuss am Mittwoch im Stammesgebiet Nord-Waziristan ums Leben gekommen seien, sagte ein pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte.
Rehman war der Stellvertreter von Hakimullah Mehsud, der die Tehrik-e-Taliban Pakistan kommandiert, und führte die TTP-Operationen in der Extremistenhochburg Süd-Waziristan. Auf Rehman hatten die USA ein Kopfgeld von fünf Millionen US-Dollar ausgesetzt.
Angaben über getötete Taliban- oder Al-Kaida-Anführer haben sich in der Vergangenheit mehrfach als falsch herausgestellt. Die TTP äußerte sich zunächst nicht. Die pakistanische Regierung verurteilte den amerikanischen Drohnenangriff erneut als kontraproduktiv und als Verstoß gegen internationales Recht.
Pakistan protestiert seit langem gegen den Einsatz von US-Kampfdrohnen im Grenzgebiet zu Afghanistan. Die USA ignorieren das. US-Präsident Barack Obama hat vergangene Woche angekündigt, den umstrittenen Einsatz bewaffneter Drohnen gegen mutmaßliche Terroristen strenger zu regeln. Der Einsatz soll aber weiterhin möglich sein.
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