Taliban verkünden dreitägige Waffenruhe zum Ramadan-Ende

Zum Ende des Ramadans sollen die Waffen in Afghanistan für einige Tage schweigen. Doch bis zu einem Frieden am Hindukusch ist es noch ein weiter Weg.
dpa |
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Männer beten am Fest des Fastenbrechens Eid-al Fitr vor einer Moschee in Kabul.
Rahmat Gul/AP/dpa/dpa Männer beten am Fest des Fastenbrechens Eid-al Fitr vor einer Moschee in Kabul.

Kabul - Die militant-islamistischen Taliban haben kurz vor Ende des Fastenmonats Ramadan für das Fest Eid al-Fitr eine dreitägige Waffenruhe angekündigt. Sie forderten ihre Anhänger auf, keine Angriffe gegen den "Feind" auszuführen, wie es in einer offiziellen Mitteilung am Samstag hieß.

Der amerikanische Afghanistan-Gesandte Zalmay Khalilzad sprach von einer "wichtigen Chance", dem Friedensprozess Schwung zu geben. Diese Chance dürfe nicht ungenutzt verstreichen, mahnte er am Samstag auf Twitter. Nun müssten "sofort" die nächsten Schritte eingeleitet werden: die Freilassung von Taliban-Gefangenen, eine Reduzierung der Gewalt und die Terminierung innerafghanischer Friedensverhandlungen.

Auch Präsident Aschraf Ghani begrüßte die Ankündigung der Taliban. Er habe die afghanischen Streitkräfte angewiesen, der Waffenruhe zu folgen und sich nur gegen Angriffe zu verteidigen, schrieb Ghani auf Twitter. Am Sonntag kündigte Ghani an, seine Regierung wolle die Freilassung gefangener Talibankämpfer beschleunigen. Er forderte die Taliban in seiner Botschaft zum Eid-Fest ihrerseits auf, alle ihre Gefangenen freizulassen.

In der östlichen Provinz Laghman wurden am Sonntag nach Regierungsangaben vier Zivilisten durch Mörserbeschuss getötet. Weitere sieben wurden verletzt, wie ein Sprecher des Provinzgouverneurs mitteilte. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden.

Der Konflikt in Afghanistan drohte nach einer Anschlagsserie jüngst zu eskalieren. Ghani hatte nach Anschlägen auf eine Klinik sowie eine Trauerfeier mit Dutzenden Toten am 12. Mai erneute Offensiven gegen Terrorgruppen angekündigt. Die Taliban interpretierten dies als Kriegserklärung. Zum Anschlag auf die Geburtsklinik hatte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt.

Am 29. Februar hatten die USA mit den Taliban ein Abkommen unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug internationaler Truppen vorsieht. Die Regierung in Kabul war nicht daran beteiligt, weil die Taliban direkte Gespräche mit ihr abgelehnt hatten. Die Vereinbarung sieht einen Gefangenaustausch vor und soll den Weg für Friedensgespräche ebnen. Die afghanische Regierung hatte die Freilassungen Anfang Mai gestoppt.

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