Szenen wie in Abu Ghraib: US-Armee entlässt Folteroffizier

Sexpartys, Rassismus Demütigungen: Der Fall aus einem US-Militärstützpunkt in Bahrain erinnert an Abu Ghraib. Jetzt hat die US-Armee Konsequenzen gezogen und ihren Marineoffizier Michael Toussaint degradiert.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Abu Ghraib: Solche Bilder von gedemütigten und misshandelten Gefangenen gingen 2004 um die Welt
AP Abu Ghraib: Solche Bilder von gedemütigten und misshandelten Gefangenen gingen 2004 um die Welt

MANAMA - Sexpartys, Rassismus Demütigungen: Der Fall aus einem US-Militärstützpunkt in Bahrain erinnert an Abu Ghraib. Jetzt hat die US-Armee Konsequenzen gezogen und ihren Marineoffizier Michael Toussaint degradiert.

Die neuen Vorwürfe gegen US-Offiziere erinnern an die Folterbilder aus dem US-Militärgefängnis Abu-Ghraib im Irak 2004: Die Brutalität der Fotos schockte damals die Weltöffentlichkeit und das Ansehen der Bush-Regierung erlitt großen internationalen Schaden. Jetzt hat die US-Armee Konsequenzen gezogen und ihren Marineoffizier Michael Toussaint degradiert und versetzt. Das berichtet die Bahrainer Zeitung „Gulf Daily News“ am Freitag.

Der Befehlshaber der US-Hundesstaffel in Bahrain soll seine Untergebenen auf dem Stützpunkt sexuell gedemütigt und zu perversen Rollenspielen gezwungen haben. Eine Untersuchung der Navy listet 97 dokumentierte Misshandlungen zwischen 2004 und 2006 auf.

Der Fall hatte schon Anfang 2007 einmal internationale Aufmerksamkeit erregt: Der junge US-Marinesoldat Joseph Rocha hatte ausgesagt, er sei von Vorgesetzten „in einen Zwinger mit Hunden und Fäkalien“ gezwungen worden. Grund: Er weigerte sich, auf dem Stützpunkt an „Sex-Partys mit Prostituierte“ teilzunehmen. Der homosexuelle Rocha verließ die Navy und leidet seither an starken psychischen Problemen.

Während den Ermittlungen brachen immer weitere Soldaten ihr Schweigen zu den Vorkommnissen auf dem US-Stützpunkt. Die Soldaten seien gezwungen worden, „sexuelle Handlungen zu simulieren“ und „sich dabei filmen zu lassen“. Andere sprechen von „rassistischer Schikane“.

Im Januar 2007 beging die Offizierin Jennifer Valdiva aufgrund der Ermittlungen gegen sie und ihre Einheit Selbstmord.

Der pensionierte Drei-Sterne-Admiral Joe Sestak sprach von einem „unentschuldbaren Vergehen“. In einem Brief an die Navy kritisierte er die zeitweise, trotz der Untersuchungen, diskutierte Beförderung Touissants. Außerdem bemängelte er, dass gegen Toussaint keine rechtlichen Schritte eingeleitet wurden.

Befriedigt reagierte dagegen Ex-Soldat Rocha, der die Affäre ans Licht brachte. Er studiert mittlerweile in San Diego und sprach von einem „phänomenalen Schritt“.

roh

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.