Syrien stellt sich auf Angriff ein: Damaskus in Alarmbereitschaft
Damaskus - Nach der Drohung von US-Präsident Donald Trump mit einem Militärschlag stellt sich Syrien auf einen Angriff ein. Aus regierungsnahen Kreisen hieß es, zahlreiche staatliche und militärische Einrichtungen in der Hauptstadt Damaskus seien in Alarmbereitschaft versetzt worden. In vielen Behörden sei die Zahl der anwesenden Mitarbeiter verringert worden.
Ein dpa-Reporter meldete am Freitag, in den vergangenen Tagen habe der Verkehr auf den Straßen der Hauptstadt deutlich abgenommen. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die syrische Streitkräfte begonnen, sich von Stützpunkten zurückzuziehen.
USA: Noch keine Entscheidung über Militärschlag gegen Syrien
Das Weiße Haus hatte am Donnerstag erklärt, eine Entscheidung über einen Militäreinsatz als Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgasangriff der syrischen Regierung sei noch nicht gefallen (hier der Bericht). Zunächst sollten weitere Geheimdiensterkenntnisse ausgewertet werden. Ermittler der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) sollen dort ab Samstag mit Untersuchungen beginnen.
Vor dem Verteidigungsausschuss des US-Repräsentantenhauses deutete US-Verteidigungsminister James Mattis an, seine Regierung prüfe eine Reaktion, die sowohl eine Eskalation in der Region verhindere als auch wegen des angeblichen Giftgasangriffs eine deutliche Botschaft an Syriens Machthaber Baschar al-Assad sende. "Wir versuchen, den Mord an unschuldigen Menschen zu beenden", sagte Mattis US-Medien zufolge. "Aber auf einer strategischen Ebene geht es darum, wie wir verhindern, dass das außer Kontrolle gerät, wenn Sie mich verstehen."

Frankreich: Macron will Militärschläge geheim halten
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will nach den Worten eines engen Vertrauten eine mögliche Entscheidung über Militärschläge geheim halten. "Falls die Schläge beschlossen werden, werde ich es Ihnen nicht sagen", sagte der Chef der Präsidentenpartei La République en Marche, Christophe Castaner, den Sendern BFMTV und RMC. "Und der Präsident der Republik (Macron) wird es Ihnen nicht sagen." Macron hatte am Donnerstag in einem TV-Interview gesagt, Frankreich habe den Beweis für den Einsatz von Chemiewaffen durch die syrische Regierung. Er nannte keinen Zeitpunkt für eine Entscheidung über einen Militärschlag und wies auf Kontakte mit Trump hin.
Bei einem Giftgasangriff auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Duma in Ost-Ghuta sollen am vergangenen Samstag nach unterschiedlichen Angaben zwischen 42 und 85 Menschen getötet worden sein.
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