Symbolik des Terrors

Der AZ-Chefreporter Matthias Maus über die Bombenanschläge von Boston
Matthias Maus |
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Reflexe sind verräterisch. Schon mit den ersten Bildern verzweifelter, schreiender Menschen auf den Straßen von Boston kamen die Assoziationen: Wieder Amerika, wieder islamistische Terroristen? Doch schnelle Fragen dürfen nicht zu vorschnellen Antworten verführen.

Klar ist, die Täter verstanden etwas von Symbolen. Und sie wussten, wie sie eine möglichst große, erschütterte Öffentlichkeit für ihre Taten herstellen können. An einem entspannten Feiertag, in einer der entspanntesten Städte des Landes kommen Zehntausende zur größten Demonstration von Ausdauer und Willenskraft zusammen, die der Sport zu bieten hat.

Der Anschlag trifft Kinder, Familien. Explodiert sind die Bomben, als das Gros der Läufer ins Ziel kommen sollte. Er zielte auf die Masse – und auf Menschen, die große Herausforderungen mit einer positiven Grundeinstellung angehen. Die Täter wollten mehr zerstören als Menschenleben.

Boston ist ein Anschlag auf eine Lebensart. Gegen die haben aber nicht nur Islamisten etwas. Auch in der US-Gesellschaft ist Hass reichlich vorhanden: Auf den Staat, auf die Regierung, auf die elitäre Ostküste, an der Boston liegt. Diesen Hass gibt es nicht erst seit gestern. Der Anschlag kommt zum Jahrestag des Attentats von Oklahoma, als rechtsradikale Rassisten 186 Menschen in die Luft sprengten.

Es sind viele Fragen offen. Reflexe sind verräterisch, aber nicht immer richtig.

 

 

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