SWR-Elefantenrunde: Die AfD braucht Contra

Nehmen die Beteiligten billigend in Kauf, dass die AfD erst recht ihre Märtyrerrolle pflegen kann? AZ-Redakteur Christian Pfaffinger über den Ausschluss der AfD bei der SWR-Elefantenrunde. 
von  az
AZ-Redakteur Christian Pfaffinger.
AZ-Redakteur Christian Pfaffinger. © az

Julia Klöckner hat recht. Die CDU-Landeschefin in Rheinland-Pfalz kritisiert die Drohung der SPD- Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Elefantenrunde im SWR bei einer Teilnahme der AfD platzen zu lassen, als "skandalöse Einflussnahme".

Tatsächlich ist Dreyers Handeln nicht nur medienpolitisch bedenklich, sondern grundsätzlich unsouverän und undemokratisch. Freilich: Mit vielen Vertretern der AfD mag man wirklich eher ungern reden, vor allem seit die Partei von der eurokritischen Bernd-Lucke-AfD zur rechtspopulistischen Frauke-Petry-AfD geworden ist.

Es ist unangenehm bis schwer erträglich. Aber eine Regierungschefin muss das aushalten. Und: Es nicht zu tun, hilft der AfD ja nur – "Lügenpresse" heißt es dann von denen, die sich als Märtyrer einer unterdrückten Meinung aufspielen können.

Ignorieren ist keine Lösung. Da ist es besser, sich eben auch Schmarrn anzuhören und ihn zu widerlegen. Die AfD braucht Contra – und das auf öffentlicher Bühne.

 

Politbarometer: AfD stark, CDU und SPD schwach

 

Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) verbucht im aktuellen ZDF-Politbarometer für Baden-Württemberg einen deutlichen Zuwachs.

Wäre am Sonntag Landtagswahl, dann ergäbe sich folgendes Ergebnis: CDU: 34 Prozent (-3 Prozentpunkte), Grüne: 28 Prozent (+1), SPD: 15 Prozent (-3), AfD: 11 Prozent (+5), FDP 6 Prozent (unverändert).

In Baden-Württemberg wird am 13. März ein neuer Landtag gewählt.

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