Sunnitenallianz greift im Jemen ein: Sorge vor Flächenbrand

Der Bombenkrieg einer von Saudi-Arabien geführten Sunnitenallianz im Jemen wird von den USA aktiv unterstützt. Washington bestätigte logistische Hilfe und die Lieferung von Geheimdienst-Informationen.
dpa |
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Sanaa - Die USA und Saudi-Arabien bauten eine gemeinsame Planungsstelle zur Koordinierung der Hilfe auf, teilte das US-Außenministerium mit.

An Kämpfen sollen sich US-Truppen nicht beteiligen. Zudem bekräftigte das US-Außenministerium, Verhandlungen seien der beste Weg aus dem Bürgerkrieg; doch Washington verstehe das Vorgehen Saudi-Arabiens.

Dagegen äußerten die Vereinten Nation und die Europäische Union Besorgnis. Sie riefen die Konfliktparteien zu Verhandlungen auf. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier nannte die Lage gefährlich. Er hoffe nicht, dass sich die Situation in einen kriegerischen Flächenbrand ausweite, sagte er der "Bild"-Zeitung.

Die Luftwaffen Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten hatten am Donnerstag in den Bürgerkrieg im Jemen eingegriffen, um den rasanten weiteren Vormarsch schiitischer Huthi-Rebellen zu stoppen. Sie bombardierten Stellungen der Rebellen.

"Wir haben es in nur 15 Minuten geschafft, die Herrschaft über den Luftraum zu gewinnen", sagte ein Sprecher des Bündnisses dem Sender Al-Arabia zufolge. Der Einsatz von Bodentruppen sei "derzeit nicht geplant". Doch stünden Truppen notfalls bereit.

Der von den Huthis bedrängte Staatschef Abed Rabbo Mansur Hadi flüchtete in die saudische Hauptstadt Riad. Am Samstag will Hadi beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga im ägyptischen Badeort Scharm-el-Scheich um Unterstützung werben.

Der Liga-Gipfel soll zudem die Bildung einer panarabischen Eingreiftruppe beschließen. Bereits am Donnerstag einigten sich die Außenminister der Arabischen Liga unter dem Eindruck des Jemen-Konflikts auf die Aufstellung dieser Streitmacht, die bei Krisen in der arabischen Region eingesetzt werden solle.

An dem Einsatz "Sturm der Entschlossenheit" beteiligen sich nach Angaben des Senders Al-Arabija neben Saudi-Arabien die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Bahrain und Katar, Jordanien, Marokko und der Sudan. Ägypten schickte Kriegsschiffe, Pakistan denkt nach eigenen Angaben noch über einen Einsatz nach.

Der Anführer der Rebellen, Abdulmalik al-Huthi, drohte in einer Fernsehansprache: "Der Jemen wird der Friedhof der Angreifer sein." Zuvor hatte ein Sprecher die Angriffe als Kriegserklärung bezeichnet und vor einem Regionalkrieg gewarnt.

Hadi hatte am Dienstag um Hilfe gegen die Rebellen gebeten. Die Huthis hatten in den vergangenen Monaten große Teile des Jemens unter ihre Kontrolle gebracht, darunter die Hauptstadt. Dort setzten sie Hadi und die Regierung ab. Der Präsident floh im Februar ins südjemenitische Aden, das er zur neuen Hauptstadt erklärte. Am Mittwoch rückten die Huthis bis in die Hafenstadt vor und zwangen Hadi erneut zur Flucht.

Saudi-Arabien wirft dem schiitischen Iran vor, die Rebellen im Kampf gegen die Regierung zu unterstützen. Der Iran die Angriffe.

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