Sündteure Blindflieger

Der Chefreporter der AZ Matthias Maus über das Drohnen-Debakel der Bundeswehr
Matthias Maus |
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Fliegt nur als Modell, Die Eurohawk-Drohne der Bundeswehr.
dpa Fliegt nur als Modell, Die Eurohawk-Drohne der Bundeswehr.

Man stelle sich vor: Ein großer Autobauer plant ein High-Tech-Gefährt, und der Konstrukteur vergisst das Licht. Weiter stelle man sich vor, dass seit mehr als einem Jahr in jeder Planungsitzung Kundenvertreter sitzen, die diesen Mangel sehen und die wissen: Das Ding wird nie eine Zulassung bekommen, so ganz ohne Scheinwerfer.

Und um die Komödie zu Ende zu denken: Trotzdem bewilligt der Kunde nach jeder Sitzung mehr Geld, bis schließlich ein dreistelliger Millionen-Betrag weg ist. Das ist absurd? Das ist Realität im Bundesministerium der Verteidigung!

Die Geschichte um die Euro-Hawk-Drohne ist dieses Stück aus dem Tollhaus. Nur geht es nicht um ein Auto ohne Licht, sondern um einem Drohne ohne Kollisionsverhinderungssystem. Das ist zwingend vorgeschrieben im europäischen Luftraum, was man natürlich weiß im Verteidigungsministerium.

Vermutlich mussten sich die Kenner der Materie aber als Bedenkenträger, Nörgler oder Bremser beschimpfen lassen, von den Visionären, die das Projekt weitertrieben. Bis sie – viel zu spät – vom Minister de Maizìere gestoppt wurden.

Jetzt wäre es schön zu wissen, wie viel Geld für die Blindflieger-Posse draufgegangen ist. Das ist aber momentan zu viel verlangt von den Bürokraten. 300 400, 500 Millionen? Und natürlich reden wir hier nicht von Spielgeld, das zu Konfetti geschreddert wurde, sondern von den Millionen der Steuerzahler.

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